AirPlayer – Erica Saduns kleine Software sorgt für Furore
AirPlayer ist eine Software, die in entpacktem Zustand rund 350 KB groß ist und hier kostenlos heruntergeladen werden kann. Ausführlicher stellt Erica Sadun ihre Software selbst bei TUAW vor. In Anbetracht einer Versionsnummer von 0.01 sollte klar sein, dass es sich hier nicht um eine ausgereifte und stabile Lösung handelt. Vielmehr ist AirPlayer derzeit wenig mehr als eine Machbarkeitsstudie, die gelegentlich funktioniert.
Konzeptionell ist AirPlayer so angelegt, dass es anderen AirPlay-fähigen Geräten vorgaukelt, es sei ein Apple TV. Wir schauen uns das Verfahren an.
Nach dem Aufruf der Software erscheint folgende sehr übersichtliche Benutzeroberfläche. Mehr als die Auswahl von „Start AirPlay Service“ wird vom Anwender nicht erwartet:
Nach relativ kurzer Zeit erscheint die Meldung „Bonjour AirPlay Service Established. You may now connect from an iOS device“:
AirPlayer – Die Videos liegen auf dem iPhone
Wenn ihr nun auf dem iPhone ein Video aufruft, sollte rechts neben den üblichen Bedienelementen ein blaues Icon zu sehen sein, das durch ein Dreieck, welches auf ein Rechteck zeigt, das Streaming zu einem anderen Gerät symbolisieren soll:
Tippt man auf dieses Icon, kann die Auswahl getroffen werden, auf welchem angeschlossenen Gerät das Video angezeigt werden soll. In meinem Falle tippe ich hier auf „macbookpro“:
Nun wird die Verbindung zwischen dem iPhone und AirPlayer aufgebaut. Bis zum Start der Wiedergabe sind in meinen Tests zwischen zwanzig Sekunden und drei Minuten vergangen. In etwa 10 % aller Fälle kam überhaupt keine Verbindung zustande. Eine Fehlermeldung gab es indes auch nicht.
AirPlayer – Momentane Schwächen
Steht die Verbindung, spielt AirPlayer das Video in seinem Anwendungsfenster ab, das eine Größe von 640 x 480 Pixel aufweist. Das Fenster lässt sich auf eine maximale Größe von 1.024 x 768 Pixel ziehen, einen Vollbildmodus gibt es derzeit nicht.
Das Streaming ist relativ zähflüssig, bisweilen kommt es zu auch von YouTube bekannten Rucklern und Aussetzern. Mit dem iPhone kann die Wiedergabe pausiert und fortgesetzt werden, spulen klappte in meinen Tests auch dann nicht, wenn genügend Videomaterial vorgestreamt war.
Trotz einheitlicher Kodierung konnte nicht jedes Video gestreamt werden. Der Verbindungsaufbau war eher zufällig. Bisweilen verschwand ohne erkennbaren Grund das blaue Icon vom iPhone. Von da an war bis zum Neustart des MacBook kein Streaming mehr möglich.
Es ist klar, dass eine Software, die von der Entwicklerin mit der Versionsnummer 0.01 versehen wird, nicht stabil läuft und schon gar nicht alle wünschenswerten Features bereits eingebaut hat. Erica Sadun scheint aber motiviert zu sein, die Entwicklung zügig fortzusetzen. So ist es nur eine Frage der Zeit, bis die gröbsten Fehler behoben sind, allen voran das nur zufällige Gelingen des Verbindungsaufbaus.
AirPlayer – Wo ist der Anwendungsfall?
Mir persönlich stellt sich eher generell die Frage nach dem Anwendungsfall. Mein iPhone wird vom MacBook-iTunes aus mit Filmen und Musik bestückt. Ich würde also Material, das ohnehin auf meinem Mac liegt und von dort via Mini-DVI-to-HDMI auf dem Fernseher landet, per AirPlay zurück auf den Mac streamen, um es mir dort anzuschauen. Logisch, dass das sinnlos ist.
Interessant mag es sein, wenn man sich bei Freunden zum Videoabend verabredet, den Film schlicht auf seinem iPhone mitbringen zu können. Und wirklich Sinn machen würde die Technik, wenn man Musik/Videos von einem iPhone zu einem anderen streamen könnte. So würde nicht einmal eine Verletzung der Nutzungsrechte zu beklagen sein. Da wäre es allerdings wichtig, dass die Musik auf beiden Geräten simultan abgespielt wird, was ja bei der bisherigen Implementation von AirPlay ganz grundsätzlich nicht vorgesehen ist.
Was Erica Sadun zeigt, ist eigentlich etwas anderes. Sie zeigt, wie einfach und schnell es geht, die AirPlay-Technologie zu implementieren. Vielleicht sehen wir ja in der Zukunft des öfteren Fernseher, die die Technologie ab Werk mitbringen.
yeah! hab ich drauf gewartet und muß ich heute abend nach der weihnachtsfeier direkt mal testen. falls ich es noch schaffe ;)
Mittlerweile gibt es einen Vollbild-Modus und heute kam mit der Version 0.04 das nächste Update raus. Erica scheint den AirPlayer derzeit also rege weiterzuentwickeln.
Habe es eben nachgetestet und kann das bestätigen. Im Programm gibt es jetzt auch eine Option Check For Updates, so dass einem die Weiterentwicklung nicht vom Radar entschwindet.
Das Streaming ist beschleunigt, der Startbildschirm ist nun Vollbild und auf dem iPhone kann nach dem Start des Streamings auch mit anderen Apps weitergearbeitet werden .
Hallo,
ich habe mir das Programm heruntergeladen und gestartet. Leider wird auf meinem MBP (10.6.7) kein „Start AirPlay Service“ angeboten. Trotzdem bekomme ich auf dem iPhone in der YouTube App den AirPlay-Schalter angeboten und dort auch mein MBP. Beim Abspielen passiert leider nichts. Der Ladebalken in der YouTube App ist ausgeblendet und auf dem MBP kommt nichts an.
Hat jemand hier ähnliche Probleme gehabt und weiss womöglich diese zu beheben?