Akkus in E-Autos sind langlebiger, als bislang gedacht – und das durch unsere Fahrweise

Akkus in E-Autos könnten im Alltag deutlich länger durchhalten als bei den Labortests. (Foto: Blue Planet Studio/Shutterstock)
Viele Wissenschaftler:innen arbeiten an neuen Arten von Energiespeichern – unter anderem Akkus für E-Autos. Zuletzt hatte Stellantis Pläne für leichtere Akkus offenbart, die trotz des geringen Gewichts mehr Energie speichern können. Eine neue Studie zeigt jetzt, dass wir auch mit den aktuellen Akkus für E-Autos noch einige Jahre auskommen werden. Denn diese haben eine deutlich längere Lebensspanne, als wir bislang angenommen haben.
Akkus für E-Autos: Labor gegen Alltag
Die Studie wurde von Forscher:innen des SLAC-Stanford Battery Centers durchgeführt. Für die Tests wurden vier verschiedene Entladeprofile für E-Auto-Akkus erstellt. Sie reichen von der konstanten Entladung bis zu dynamischen Modellen, die den Alltag mit Zwischenstopps, Ampelphasen und langen Ruhepausen beim Parken simulieren. Diese Profile wurden über mehr als zwei Jahre an 92 Akkus getestet, die schon in E-Autos zum Einsatz kommen.
Das Ergebnis: Je näher die Entladeprofile am Alltag der Menschen waren, desto länger war die Lebenszeit der Akkus. Simona Onori, Senior-Autorin der Studie und Assistenzprofessorin an der Stanford Doerr School of Sustainability, sagt dazu: „Wir haben E-Auto-Akkus bislang nie korrekt getestet. Zu unserer Überraschung hilft das Fahren unter Alltagsbedingungen den Energiespeichern dabei, […] länger zu halten, als wir es mit den in der Industrie standardisierten Labortests festgestellt haben“.
Eine weitere Erkenntnis des Teams: Bislang gingen Forscher:innen davon aus, dass schnelle und kräftige Beschleunigung den Akkus von E-Autos schaden würden. Die Studie zeigt aber, dass Akkus mit Profilen dieser Fahrweise auch deutlich länger durchgehalten haben. Laut den Forscher:innen ist Zeit der viel schlimmere Feind von E-Auto-Akkus.
Zumindest dann, wenn die Akkus nicht jeden Tag für mehrere Stunden genutzt werden, sondern wie in den beschriebenen Entladeprofilen von Privatpersonen genutzt werden. Genau hier sehen die Autor:innen der Studie auch einen wichtigen Hebel für die Zukunft der Energiespeicher. Forscher:innen sollten sich auf die Alterungsprozesse von E-Auto-Akkus konzentrieren und diese auch bei anderen Batterien anwenden.