Der chinesische Fintech-Konzern Ant Group plant einen doppelten Börsengang in Hongkong und Schanghai. Das hat das Unternehmen in einer Pressemitteilung bekannt gegebenen. Die Ant Group betreibt unter anderem den Bezahldienst Alipay, der mit 900 Millionen Nutzerinnen und Nutzern Marktführer in China ist. Bei der letzten Finanzierungsrunde im Jahr 2018 wurde die Ant Group mit 150 Milliarden Dollar bewertet.
Einem Bericht der Nachrichtenagentur Bloomberg zufolge soll das Fintech bei dem Börsengang eine Bewertung jenseits der 200 Milliarden Dollar anstreben. Zum Zeitplan und dem Volumen des Börsengangs macht die Ant Group vorerst keine Angaben. Medienberichten zufolge will die Ant Group rund zehn Milliarden Dollar durch den Börsengang einnehmen. Zuvor gab es Spekulationen, dass ein Emissionsvolumen von mehr als 20 Milliarden Dollar angestrebt werde.
Ant Group beherrscht mit Alipay den chinesischen Payment-Markt
Alipay war zunächst als Bezahlmethode für den E-Commerce-Riesen Alibaba entstanden. In der Folgezeit entwickelte sich der Dienst aber zum dominanten Payment-Anbieter in China. Nach Schätzungen von I-Research hat Alipay auf dem chinesischen Markt einen Marktanteil von mehr als 55 Prozent. Hauptkonkurrent ist der chinesische Internet-Gigant Tencent, der rund 39 Prozent des Mobile-Payment-Marktes in China kontrollieren soll.
Die Ant Group wurde 2010 von Alibaba abgespalten, was seinerzeit zu Protesten von Anteilseignern wie Yahoo und Softbank führte. Der Streit wurde letztlich mit einem Deal beigelegt, der Alibaba an den Erträgen der Ant Group beteiligte. 2019 kaufte Alibaba 33 Prozent der Ant Group. Damit endete auch die in dem früheren Deal abgemachte Gewinnbeteiligung.
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