Viele Mitarbeitende fühlen sich im Job unterbezahlt: Einer Umfrage von Infratest-Dimap zufolge hätte knapp die Hälfte der Berufstätigen gerne mehr Geld in der Brieftasche. Für Arbeitgeber kann das über kurz oder lang zu einem echten Problem werden. Wenn Angestellte über längere Zeit hinweg unzufrieden mit ihrer Gehaltsentwicklung sind, leidet nicht nur die Motivation.
Im schlimmsten Fall suchen sich die Fachkräfte einen Arbeitsplatz, an dem sie besser verdienen. In der Regel wird das für einen Arbeitgeber dann richtig teuer: Nicht nur, dass ein kostenintensiver Recruiting-Prozess startet. Der Mitarbeiter nimmt auch sein Wissen mit. Neue Kolleginnen und Kollegen einzuarbeiten, kostet ebenfalls einiges an Zeit und Geld.
Jobticket oder Kitabeiträge statt Gehaltserhöhung
Dennoch kann nicht jeder Vorgesetzte seinen Mitarbeitenden mehr Gehalt bieten – vor allem in der aktuellen Wirtschaftskrise kämpfen Unternehmen um ihre Liquidität. Und selbst wenn sie doch kommt: Aufgrund von Steuern und Sozialabgaben kommt schlussendlich immer nur ein Teil der Gehaltserhöhung bei den Angestellten an.
Wer bereits mehrfach um mehr Gehalt gebeten hat, regelmäßig gegen verschlossene Türen läuft und trotzdem nicht wechseln will, kann auch steuer- und sozialabgabenfreie Extras wie ein Notebook oder ein Smartphone-Vertrag verhandeln. Unter Umständen können diese Sonderleistungen mehr einbringen als ein höheres Bruttomonatsgehalt oder eine einmalig ausgezahlte Prämie. Zudem kann der Arbeitgeber die Extras abschreiben.
Ein Beispiel von Finanztest macht das deutlich: Ein gesetzlich versicherter Alleinstehende mit Steuerklasse I und 3.500 Euro Bruttomonatsgehalt würde von einer Sonderzahlung in Höhe von 1.500 Euro nur 745 Euro netto ausgezahlt bekommen. Kauft der Arbeitgeber dem Angestellten jedoch ein Notebook für 1.300 Euro, das er oder sie auch privat nutzen darf, erhält der Mitarbeiter das Gerät steuerfrei zum eigentlich Lohn dazu.
Pauschal betrachtet müsste das Unternehmen für den Rechner rund 25 Prozent, also 325 Euro abführen, spart dabei jedoch einiges an Sozialabgaben. Für die Beschäftigten heißt das also: ein Gerät für 1.300 Euro statt einmalig 745 Euro auf dem Konto. Das kann sich unter Umständen lohnen.
Aber aufgepasst. Auch wenn derartige Extras über kurz oder lang die privaten Ausgaben mindern, sollten Arbeitnehmer dennoch darauf achten, dass das Gehalt sich regelmäßig weiterentwickelt. Denn: Steuerfreie und sozialabgabenfreie Extras fließen nicht in die Berechnung eines eventuell zeitweise beanspruchten Arbeitslosengelds oder der späteren Rente ein. Dessen muss sich jeder Arbeitnehmer bewusst sein. Hier findest du deshalb noch zusätzlich Tipps für deine nächste Gehaltsverhandlung.
Auch vom Arbeitgeber übernommene Jobtickets, Yogakurse oder Kitabeiträge können monatlich für Entlastungen und somit für mehr Geld in der Brieftasche sorgen. Die Zeitschrift Finanztest hat dazu einige Extras zusammengetragen, nach denen Mitarbeiter fragen und die Chefs und Chefinnen steuerfrei gewähren können.
Vor allem kleinere und weniger bekannte Unternehmen, denen es schwerer fällt, Fachkräfte zu gewinnen, lassen sich gerne auf derartige Nebenleistungen ein. Welche Extras das sind, haben wir in der Bildergalerie zusammengetragen. Wer weitere Tipps hat, kann die Liste in den Kommentaren gerne weiter vervollständigen. Wir bedanken uns im Voraus!
Liebes t3n-Team, toller Artikel und schön zu sehen, dass das Thema Benefits für Mitarbeiter_innen mehr und mehr präsent wird. – Es gibt so viele tolle Möglichkeiten.
Wir können in jedem Fall noch den steuerfreien Zuschuss zum Essen & Einkaufen empfehlen. Freuen uns, wenn dieser in eurer nächsten Liste mit dabei ist. Infos dazu findet Ihr auch hier: http://www.digitale-essensmarken.de – Das tolle an dem Benefit: es betrifft alle!
Bei Fragen meldet euch gerne. Besten Dank und Gruß, Dennis
Wirklich interessantes Thema! Eine Sache die mir z.Zt. häufiger begegnet sind Dienstfahrräder, wie beim Dienstwagen ausdrücklich auch zur privaten Nutzung überlassen. Passt sicherlich gut in die Zeit!
Beste Grüße
Kai