Amazon kündigt ersten vollständig autonomen mobilen Lagerroboter an

Als Amazon vor zehn Jahren das Robotikunternehmen Kiva übernahm, wurde viel darüber spekuliert, ob die Arbeit von Menschen nun vollständig durch künstliche Intelligenz (KI) ersetzt werden soll. Diese dementiert das Unternehmen vehement. Die KI solle die Arbeit der Mitarbeiter:innen lediglich vereinfachen, heißt es auf der Website des Unternehmens.
Dennoch hat die Kiva-Akquisition den Einsatz von Robotik und anderen Technologien bei Amazon angekurbelt. Eine dieser neuen Technologien heißt „Proteus“: der erste vollständig autonome Lagerroboter bei Amazon. Proteus bewege sich vollständig autonom durch die Einrichtungen und nutze fortschrittliche Sicherheits-, Wahrnehmungs- und Navigationstechnologie, die von Amazon selbst entwickelt wurde, heißt es vonseiten des Konzerns.
Das Risiko von Verletzungen soll laut Amazon verringert werden
Proteus werde zunächst in den Abfertigungsbereichen und Sortierzentren eingesetzt. Das soll dazu beitragen, dass Menschen nicht mehr so viele schwere Gegenständen heben oder wenden müssten. Dafür wurde auch die Roboter-Arbeitszelle Cardinal entwickelt. Mit dieser Technologie werde schnell ein Paket aus einem Stapel ausgewählt, angehoben, das Etikett gelesen und in die Transportfahrzeuge Gocart gelegt, um es anschließend weiterzuschicken. Dies soll laut Amazon das Risiko von Verletzungen bei den Mitarbeiter:innen verringern und gleichzeitig die Bearbeitungszeit reduzieren. Derzeit wird Cardinal noch getestet und soll voraussichtlich kommendes Jahr einsatzbereit sein.
Eine weitere neue Entwicklung bei Amazon ist die Robotics-Identifikation (AR ID). Dabei handelt es sich um eine KI-gestützte Scanfunktion, die dafür sorgt, dass das Scannen nicht mehr manuell durch Mitarbeiter:innen erfolgen muss. Und durch ein neues containerisiertes Lagersystem sollen Angestellte durch die Symbiose aus Robotik und Software in eine ergonomische Position versetzte werden. Das System helfe dabei, den richtigen Lagerplatz zu finden, und positioniert Mitarbeiter:innen so, dass sie gut nach dem Produkt greifen können.
Wie das Unternehmen weiter angibt, sollen diese neuen Technologien allerdings erst der Anfang sein. Mit einem Team aus Robotiker:innen, Ingenieur:innen, Softwareentwickler:innen und Ergonomiespezialist:innen sollen diese Entwicklungen noch weiter voranschreiten.