Marktplatz und Konkurrent zugleich? 2 US-Staaten prüfen Amazons Doppelrolle

Washington und Kalifornien prüfen Amazons Geschäftspraktiken (Foto: Shutterstock).
Im vergangenen Monat hat das Justizkomitee des US-Repräsentantenhauses Amazon-CEO Jeff Bezos aufgefordert, auszusagen, inwieweit Amazon-Mitarbeiter Daten von Verkäufern ausspioniert haben, um darauf basierend konkurrierende Produkte anzubieten. Reuters zufolge prüfen die US-Bundesstaaten Kalifornien und Washington die Vorgehensweise und den Umgang mit Händlern nun offenbar im Detail.
Washington soll zudem prüfen, ob Amazon es Verkäufern gar erschwert, Produkte auf anderen Plattformen zu verkaufen. Nach Angaben des Konzerns machen Amazons eigene Produkte etwa ein Prozent des jährlichen Einzelhandelsumsatzes aus.
Ärger droht Amazon auch seitens der EU
Die Europäische Kommission prüft derzeit ebenfalls die Doppelrolle von Amazon als Marktplatz und Rivale. Reuters hatte am Donnerstag berichtet, dass laut einer nicht genannten Quelle in den kommenden Wochen EU-Kartellgebühren auf Amazon zukommen könnten.
Amazon hält sich bedeckt
Amazon soll sich zur Prüfung der Geschäftspraktiken bislang nicht geäußert haben. Eine Sprecherin des Generalstaatsanwalts von Washington teilte der New York Times mit, dass das Büro die Ermittlungen weder bestätigt noch abgelehnt habe. Die kalifornische Generalstaatsanwaltschaft wollte das Verfahren und die zugehörigen Ermittlungen ebenfalls nicht kommentieren.
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