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Amazon stampft Spendenfunktion AmazonSmile ein

Es hat sich ausgelächelt: Ab Februar wird die Spendenaktion Amazon Smile nicht mehr verfügbar sein. (Bild: Koshiro K/Shutterstock)
Einkaufen und dabei etwas Gutes tun, ganz ohne eigene Mehrkosten? Das klingt eigentlich wie eine tolle Idee. Das 2013 gestartete Spendenprogramm AmazonSmile ermöglichte genau das. Trotzdem blieben laut einer Mitteilung des Konzerns wohl größere Spendensummen aus. Deshalb wird das Programm jetzt nach zehn Jahren eingestellt.
Bei jedem Kauf über die Amazon-Smile-Website konnten Kund:innen 0,5 Prozent des Warenwertes an eine Wohltätigkeitsorganisation ihrer Wahl spenden. Die Summe wurde dabei von Amazon selbst übernommen.
Obwohl diese Funktion durchaus genutzt wurde, gab Amazon jetzt bekannt, dass die übermittelten Spendensummen nicht die erhoffte Höhe erreicht hätten. Der Grund dafür heißt es, seien die mehr als eine Million Organisationen, auf die das Geld aufgeteilt werden musste.
Mehr als 500 Millionen US-Dollar an Spenden hat Amazon laut eines Bloomberg-Berichts in den zehn Jahren gesammelt. Dabei seien aber wegen der Verteilung durchschnittlich jeweils nur 230 US-Dollar pro Organisation übrig geblieben.
Amazon gibt in seinem Statement an, sich vermehrt auf andere Projekte mit größeren Auswirkungen konzentrieren zu wollen. So gebe man zum Beispiel zwei Milliarden Dollar für die Förderung von bezahlbarem Wohnraum aus. Weitere Projekte sind die Bildungsförderung im Bereich Computerwissenschaft bei benachteiligten Gruppen und Essensausgaben.
Letztendlich bekämpft Amazon mit diesen Programmen natürlich oberflächlich eine Armut, die der Konzern selbst produziert.
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Kritiker:innen wie die Schriftstellerin Kelli Russel Agodon werfen Amazon auf Twitter vor, das Einstellen der Spendenaktion sei nur eine weitere Sparmaßnahme.
Wie erst Mittwoch bekannt wurde, wird Amazon in naher Zukunft um die 18.000 Arbeiter:innen entlassen, die dem Unternehmen während der Pandemie noch riesige Gewinne eingebracht haben. Jetzt sind die Verkaufszahlen rückläufig und die Arbeiter:innen werden nicht mehr gebraucht. Suppenküchen und Computerkurse erscheinen da wie ein schwacher Trost.
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