Anzeige
Anzeige
News
Verpasse keine News mehr!

Amazon erhebt Retourengebühren – und kassiert sie gleich wieder ein

Amazon hatte Gebühren für bestimmte Rücksendungen eingeführt – leise genug, um es „Test“ zu nennen, laut genug, um Kundenproteste auszulösen. Jetzt sind sie wieder weg. Aber wie lange noch?

2 Min.
Artikel merken
Anzeige
Anzeige
Ware unverpackt zu retournieren mag bisweilen peinlich sein, ist aber Amazons Wunsch. (Bild: Dall-E / t3n)

Amazon hat es mal wieder versucht. Statt kostenloser Rücksendungen gab es für kurze Zeit ein neues Gebührenmodell auf Probe: das Rückporto für verpackte Retouren. Wer seine Bestellung ganz klassisch in den Karton zurücklegen wollte, wurde zur Kasse gebeten.

Anzeige
Anzeige

Kunden von Pflicht zur sichtbaren Rückgabe wenig überzeugt

Wer dagegen bereit war, das Produkt unverpackt und gut sichtbar an der Rückgabestelle abzugeben, kam weiterhin kostenlos davon. Ein Deal mit Haken: Datenschutz? Umwelt? Kundenservice? Ach, was soll’s – Hauptsache testen.

Wie ernst es dem US-amerikanischen Handelsriesen damit war, blieb offen. Amazon sprach – wie schon bei ähnlichen Tests 2022 und 2023 – von einem „Versuch“, von dem zwar niemand genau wusste, wie lange er dauert oder wen er betrifft, der aber immerhin eine klare Preisansage enthielt: Verpackte Rücksendung? Bitte zur Kasse. Unverpackt mit QR-Code? Weitergehen, nichts zu zahlen.

Anzeige
Anzeige

Rückwärtsgang per Expresszustellung

Das Echo kam prompt und unüberhörbar, wie die Lebensmittelzeitung berichtet. Kund:innen fühlten sich gegängelt, Händler sahen ihre Ware schon reihenweise ramponiert zurückkehren. Online hagelte es Kritik – mit Fragen wie: „Ist es wirklich nachhaltiger, wenn der DHL-Bote den Artikel neu eintütet?“ oder „Warum soll meine Nachbarschaft sehen, was ich zurückgebe?“

Der Datenschutz wurde zum Retourenproblem. Und die Umweltfreundlichkeit? Die wurde zumindest hinterfragt – zumal Amazons Nachhaltigkeitsversprechen in letzter Zeit ohnehin eher in Luftpolsterfolie verpackt daherkamen.

Anzeige
Anzeige

Gerade mal zwei Wochen nach dem offiziellen Start des Gebühren-Tests hat Amazon die Idee wieder eingestampft. Verpackt oder nicht: Rückversand ist wieder kostenlos. Begründung? Fehlanzeige. Ergebnisse? Unbekannt. Wahrscheinlich wurde der „Test“ schlicht von der Realität überrollt – oder vom Algorithmus, der im Prime-Zentrum Alarm schlug, sobald zu viele Sterne in den Keller rutschten.

Was bleibt, ist die Frage: War das ein Ausrutscher – oder ein Vorgeschmack?

Tatsächlich experimentieren auch andere Händler mit Rücksendegebühren, teils schon länger. Klar ist: Rücksendungen kosten Geld – für die Händler, für die Umwelt, und eines Tages vielleicht auch für uns alle. Amazon hat mit seinem Testlauf möglicherweise nur ausgelotet, wie weit man gehen kann, bevor der Shitstorm das Rücksendezentrum erreicht.

Anzeige
Anzeige

Ob die kostenlose Retoure also ein Auslaufmodell ist? Noch nicht. Aber wenn das Retourenvolumen gemeinsam mit dem Umweltbewusstsein der Öffentlichkeit wächst und die Margen weiter unter Druck geraten, dürfte das nächste Gebührenmodell nur eine Frage der Zeit sein – dieses Mal vielleicht besser kommuniziert, cleverer kaschiert oder einfach schlauer verpackt.

Mehr zu diesem Thema
Fast fertig!

Bitte klicke auf den Link in der Bestätigungsmail, um deine Anmeldung abzuschließen.

Du willst noch weitere Infos zum Newsletter? Jetzt mehr erfahren

Anzeige
Anzeige
Kommentare

Community-Richtlinien

Bitte schalte deinen Adblocker für t3n.de aus!
Hallo und herzlich willkommen bei t3n!

Bitte schalte deinen Adblocker für t3n.de aus, um diesen Artikel zu lesen.

Wir sind ein unabhängiger Publisher mit einem Team von mehr als 75 fantastischen Menschen, aber ohne riesigen Konzern im Rücken. Banner und ähnliche Werbemittel sind für unsere Finanzierung sehr wichtig.

Schon jetzt und im Namen der gesamten t3n-Crew: vielen Dank für deine Unterstützung! 🙌

Deine t3n-Crew

Anleitung zur Deaktivierung
Artikel merken

Bitte melde dich an, um diesen Artikel in deiner persönlichen Merkliste auf t3n zu speichern.

Jetzt registrieren und merken

Du hast schon einen t3n-Account? Hier anmelden

oder
Auf Mastodon teilen

Gib die URL deiner Mastodon-Instanz ein, um den Artikel zu teilen.

Community-Richtlinien

Wir freuen uns über kontroverse Diskussionen, die gerne auch mal hitzig geführt werden dürfen. Beleidigende, grob anstößige, rassistische und strafrechtlich relevante Äußerungen und Beiträge tolerieren wir nicht. Bitte achte darauf, dass du keine Texte veröffentlichst, für die du keine ausdrückliche Erlaubnis des Urhebers hast. Ebenfalls nicht erlaubt ist der Missbrauch der Webangebote unter t3n.de als Werbeplattform. Die Nennung von Produktnamen, Herstellern, Dienstleistern und Websites ist nur dann zulässig, wenn damit nicht vorrangig der Zweck der Werbung verfolgt wird. Wir behalten uns vor, Beiträge, die diese Regeln verletzen, zu löschen und Accounts zeitweilig oder auf Dauer zu sperren.

Trotz all dieser notwendigen Regeln: Diskutiere kontrovers, sage anderen deine Meinung, trage mit weiterführenden Informationen zum Wissensaustausch bei, aber bleibe dabei fair und respektiere die Meinung anderer. Wir wünschen Dir viel Spaß mit den Webangeboten von t3n und freuen uns auf spannende Beiträge.

Dein t3n-Team

Kommentar abgeben

Melde dich an, um Kommentare schreiben und mit anderen Leser:innen und unseren Autor:innen diskutieren zu können.

Anmelden und kommentieren

Du hast noch keinen t3n-Account? Hier registrieren

Anzeige
Anzeige