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Analyse

Was Salesforce mit dem Kauf von Slack bezweckt

Salesforce kauft Slack und sitzt damit plötzlich im Homeoffice von sehr vielen Unternehmen. Eine Wachstumschance, die Salesforce nutzen wird.

Von Jochen G. Fuchs
3 Min.
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Salesforce kauft sich ins Homeoffice von zehn Millionen Unternehmensanwendern ein. Da ist Wachstum vorprogrammiert. (Grafik: Salesforce)

Das US-Software-Unternehmen Salesforce kauft Slack und fügt seiner CRM-Plattform damit einen modernen Chat-Client hinzu. Aber hinter dem Deal steckt mehr als nur die weitere Integration eines weiteren Dienstes. Slack kann als Vehikel für gleich mehrere strategische Entwicklungsansätze von Salesforce genutzt werden. Die größte Veränderung wird Slacks offenes Ökosystem mit sich bringen. Letztlich könnte Slack für Salesforce einen gewaltigen Wachstumssprung bringen.

Slack, Salesforces Eintrittskarte ins Homeoffice-Zeitalter

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Im Vergleich zu Microsoft, welches mit Teams eine voll ausgestattete Kommunikations- und Kollaborationslösung im Angebot hat, fehlte Salesforce bisher eine Lösung für das Homeoffice-Zeitalter. Der Salesforce-interne Messenger war funktional und optisch meilenweit davon entfernt, als Teams- oder Slack-Alternative nutzbar zu sein. Mit dem Zukauf von Slack sichert sich Salesforce eine der wichtigsten Lösungen für das Remote-Working. Unternehmenssoftware, wie sie Salesforce auf seiner Plattform anbietet, wie CRM, Kundenservice, E-Commerce- und Marketinglösungen, sind in vielen Unternehmen im Einsatz und unbestritten wichtig. Aber der Leim, der alles zusammenhält im Homeoffice-Zeitalter, das sind einfache und moderne Kommunikationslösungen wie Slack, die kollaboratives Arbeiten bequem ermöglichen. In Slack, Teams oder Google Meet laufen alle Fäden der Unternehmenskommunikation zusammen.

Salesforces zukünftiges Alleinstellungsmerkmal: Nicht nur kommunizieren, direkt in Slack arbeiten

Salesforce betreibt einen eigenen großen „App-Store“, den Appexchange. Dort werden Anwendungen bereitgestellt, die mit Salesforces hauseigener Plattform-Technologie entwickelt wurden. Es handelt sich um einen geschlossenen App-Store für das Salesforce-Ökosystem. Zwar können Salesforce-Nutzer Anwendungen der Salesforce-Plattform auch ihren Endkunden zur Verfügung stellen, aber wer kein Salesforce-Kunde oder -Nutzer ist, kann mit dem Appexchange nichts anfangen. Alles was dort passiert, dient dem Zweck, Daten und Anwendungen an Salesforce anzubinden oder andersherum.

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Slack hat ebenfalls ein Ökosystem mit einer breiten Auswahl an Verbindungen zu verschiedenen Anwendungen, die dann Slack als Kommunikationskanal nutzen, um Nachrichten und Informationen zu verbreiten. Bisher hatte Salesforce eine einfache App im Appexchange zur Anbindung an Slack und Slack zur Anbindung von Salesforce im eigenen App-Store. Zusammen haben beide Anwendungen ein Handvoll Funktionen für Salesforce-Nutzer zur Verfügung gestellt – was dem Funktionsumfang vieler Slack-Integrationen entspricht.

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Das wird sich jetzt ändern, denn Salesforce wird einiges aus dem Funktionsumfang seiner verschiedenen Cloud-Lösungen direkt in Slack integrieren. Damit werden Nutzer voraussichtlich innerhalb von Slack produktiv direkt arbeiten können – und nicht nur wie bei Teams oder Google Meet über ihre Arbeit produktiv kommunizieren. Es ist eine wesentliche Erleichterung für einen Marketing-Manager, wenn beispielsweise die Marketing-Cloud die Ergebnisse eine aktuellen Kampagne direkt in den passenden Slack-Channel postet – mit Teams oder Google Meet müsste dafür erst einmal eine Anbindung geschaffen werden. Ein anderes Beispiel wäre ein Service-Mitarbeiter, der bei einem Kunden direkt einen Reparaturauftrag über Slack auslösen könnte.

Ein neues Ökosystem: Salesforces Anwendungsentwicklung kombiniert mit Slacks App-Store

Salesforce bietet einige Low-Code- und No-Code-Entwicklungsplattformen für Apps und Anwendungen, die dann im hauseigenen AppExchange angeboten werden können. Slack hat rund 2.400 Apps zur Integration von Third-Party-Anwendungen, Microsoft Teams hat rund 650. Salesforce Appexchange bietet etwa 3.600 Enterprise-Anwendungen.

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Diese Vielfalt an Möglichkeiten will Salesforce jetzt laut der Ankündigung auf der diesjährigen virtuellen Hausmesse Dreamforce zusammenwerfen und ein gemeinsames Ökosystem schaffen. Damit wird in kürzester Zeit ein Ökosystem geschaffen, dass die Salesforce-Welt mit einer riesigen Anzahl an Unternehmenslösungen verbindet, die bisher mit Salesforce gar nichts zu tun hatten.

Slack als Kundengewinnungsmaßnahme für Salesforce

Damit wird sich Slack auch zu einer Kundengewinnungs-Maßnahme für Salesforce entwickeln. Denn für viele Anwender wird die später zu erwartende tiefe Integration vieler Salesforce-Cloud-Anwendungen attraktiver sein als die rudimentäre Anbindung von entsprechender Konkurrenzsoftware an Slack. Wenn also die Marketinglösung von Salesforce über Slack direkt gesteuert werden kann, während die Marketinglösung von einem Konkurrent nur Informationen passiv zu Slack pusht, dann kann das einen entscheidenen Faktor bei der Auswahl einer Marketinglösung sein. Software, die besser ins eigene Homeoffice integriert ist, wird immer den Vorzug erhalten. Und mit Slack hat Salesforce sich jetzt ins Homeoffice von rund zehn Millionen Nutzern gesetzt.

Salesforce wird durch den Zukauf von Slack also nicht nur als Gesamtlösung mit einer wichtigen Softwarekomponente ergänzt und damit attraktiver für Neukunden, sondern sich auch Zuwachs aus den Reihen der Slack-Nutzer erhoffen können.

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Disclosure: Der Autor hält Aktien an Salesforce. Einfluss auf die Berichterstattung hat das nicht.

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