Android 12: Google will Nutzung von alternativen App-Stores erleichtern

Fortnite-Entwickler Epic Games integrierte im letzten Monat eine eigene Zahlungslösung in sein Blockbuster-Game. Damit verstieß die Spieleschmiede gegen die Play-Store-Richtlinien und entfachte eine Diskussion über die Richtlinien von Googles und Apples App-Stores. Google nutzte diese Gelegenheit, um die offene Natur von Android hervorzuheben. Darüber hinaus kündigt der Konzern eine große Änderung für alternative App-Stores an, die in Android 12 einziehen soll.
In einem umfangreichen Beitrag auf Googles Android-Developer-Blog umreißt der Konzern kommende Änderungen seiner Entwicklerrichtlinien und verspricht außerdem, die Nutzung von Drittanbieter-App-Stores mit Android 12 zu erleichtern.

Auf Samsung-Smartphones ist schon seit Jahren neben dem Play-Store zusätzlich der Galaxy-Store als alternative Anlaufstelle für Apps vorinstalliert. (Foto: t3n)
Benutzer von Android-Geräten können schon von jeher Alternative App-Stores neben Googles Play-Store installieren und darüber Apps beziehen. So haben etwa Samsung mit dem Galaxy Store und Huawei mit der App Gallery seit Jahren ihre eigenen Stores auf ihren Geräten installiert.
Mit den anstehenden Änderungen, die mit Android 12 kommen sollen, reagiere der Konzern auf das Feedback von Entwicklern. Mit dem 2021er Android-Update soll „es für Nutzer noch einfacher werden, andere App-Stores auf ihren Geräten zu nutzen, wobei darauf geachtet werden muss, dass die Sicherheitsmaßnahmen von Android nicht beeinträchtigt werden“, erklärt Google. Weitere Details zu den Änderungen nannte Google nicht, sie sollen zu einem späteren Zeitpunkt veröffentlicht werden.
Google erklärte zwar, sich für alternative App-Stores zu öffnen, jedoch lockert Google seine Kontrolle bei In-App-Zahlungen für Play-Store-Apps nicht. Das Unternehmen stellte klar, dass „alle Entwickler, die digitale Güter in ihren Apps verkaufen, verpflichtet sind, das Abrechnungssystem von Google Play zu verwenden.“ Google betonte ferner, dass jede App, die das System, bei dem wie bei Apples App Store die Abgabe von 30 Prozent fällig wird, nicht schon für digitale Güter nutze, es bis zum 30. September 2021 hinzufügen müsse.
Der Konzern betont, dass lediglich drei Prozent aller Apps im Play Store in den letzten zwölf Monaten digitale Güter verkauft hätten. 97 Prozent von diesen drei Prozent würden Googles Bezahlsystem bereits verwenden.
Dass es unter Android trotz Play Store auch ohne geht, unterstreicht Google in seinem Beitrag aber auch und nennt neben Samsung auch Epic, die ihr Game Fortnite ausschließlich über den eigenen Store anbieten, um die Abgaben an Google zum umschiffen. Google gefällt das zwar nicht, jedoch wird Epic nicht daran gehindert: „Selbst wenn ein Entwickler und Google sich nicht über die Geschäftsbedingungen einigen, kann der Entwickler immer noch auf der Android-Plattform vertreiben“, erklärt Google.
Darüber hinaus macht Google temporär weitere Ausnahmen bei In-App-Käufen: Unternehmen, die wegen der Coronakrise ihren Kunden „virtuelle“ Versionen ihres normalen Angebots zu verkaufen, darunter etwa Airbnb und Classpass, müssen für die nächsten zwölf Monate keine Gebühren entrichten. Je nachdem, wie sich die Coronapandemie entwickle, würde der Konzern die Ausnahmeregelung womöglich verlängern.
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