Android-Sicherheitslücke: Angreifer können Malware über Bluetooth versenden

Bluettooth-Sicherheitslücke betrifft Android 8 und 9. (Foto: Shutterstock)
Das Heidelberger IT-Sicherheitsunternehmen ERNW hat eine schwerwiegende Sicherheitslücke in der Bluetooth-Implementation von Android entdeckt. Unter Android 8 bis 9 lässt sich darüber drahtlos und ohne Wissen des Opfers Code auf dem Smartphone ausführen. Unter Android 10 ist ein solcher Angriff laut ERNW zwar nicht möglich, über die entdeckte Sicherheitslücke lässt sich aber immerhin die Bluetooth-Software zum Absturz bringen. Geräte, deren Betriebssystemversion älter als Android 8 ist, wurden nicht auf die Sicherheitslücke hin untersucht.
Google hat die Sicherheitslücke in einem Patch Anfang Februar 2020 geschlossen. Die meisten großen Hersteller wie Samsung und Huawei haben den Patch nach Angaben von ERNW bereits an die Endverbraucher ausgeliefert. Im Zweifel solltet ihr also überprüfen, ob ein Update für euer Smartphone oder Tablet zum Download bereitsteht. „Benutzern wird dringend empfohlen, den neuesten verfügbaren Sicherheitspatch von Februar 2020 zu installieren“, erklärt ERNW. Die Heidelberger wollen mit der Veröffentlichung genauerer Details zur Sicherheitslücke allerdings noch ein paar Wochen warten, damit der Patch vorher möglichst viele Nutzer erreicht.
Um die Sicherheitslücke auszunutzen, benötigt der Angreifer die Bluetooth-Mac-Adresse des potenziellen Opfers, was die Wahrscheinlichkeit eines Angriffes immerhin schon deutlich schmälert. ERNW-Sicherheitsexperte Jan Ruge weißt jedoch darauf hin, dass sich bei manchen Geräten die Bluetooth-Mac-Adresse aus der Mac-Adresse des WLAN-Moduls schließen lässt. Ruge rät Besitzern von Android-Geräten, die entweder noch keinen Patch erhalten haben oder generell keine Updates mehr bekommen, dazu, Bluetooth nur zu aktivieren, wenn es absolut notwendig ist. Außerdem sollte die Bluetooth-Erkennung deaktiviert werden, wenn das nicht sowieso standardmäßig der Fall ist.
Ebenfalls interessant:
- Sicherheitsexperten finden erneut Schadsoftware im Play-Store
- Android 10: Diese Smartphones bekommen das große „Q“-Update
- Exploit-Händler: „iOS-Sicherheit ist vollkommen zerstört“
Bitte beachte unsere Community-Richtlinien
Wir freuen uns über kontroverse Diskussionen, die gerne auch mal hitzig geführt werden dürfen. Beleidigende, grob anstößige, rassistische und strafrechtlich relevante Äußerungen und Beiträge tolerieren wir nicht. Bitte achte darauf, dass du keine Texte veröffentlichst, für die du keine ausdrückliche Erlaubnis des Urhebers hast. Ebenfalls nicht erlaubt ist der Missbrauch der Webangebote unter t3n.de als Werbeplattform. Die Nennung von Produktnamen, Herstellern, Dienstleistern und Websites ist nur dann zulässig, wenn damit nicht vorrangig der Zweck der Werbung verfolgt wird. Wir behalten uns vor, Beiträge, die diese Regeln verletzen, zu löschen und Accounts zeitweilig oder auf Dauer zu sperren.
Trotz all dieser notwendigen Regeln: Diskutiere kontrovers, sage anderen deine Meinung, trage mit weiterführenden Informationen zum Wissensaustausch bei, aber bleibe dabei fair und respektiere die Meinung anderer. Wir wünschen Dir viel Spaß mit den Webangeboten von t3n und freuen uns auf spannende Beiträge.
Dein t3n-Team