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Nach Cyberangriff: Rotes Kreuz vermutet staatliche Unterstützung der Hacker

Vom Staat unterstützte Hacker sollen eine ungepatchte Schwachstelle beim Roten Kreuz ausgenutzt haben. Dabei erbeuteten sie Daten von mehr als einer halben Million Menschen.

2 Min.
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Das Rote Kreuz wurde gehackt. (Foto: Stanislau Palaukou / Shutterstock)

Das Internationale Komitee des Roten Kreuz (IKRK) hat bestätigt, dass mehr als 515.000 Daten von „hochgradig gefährdeten“ Personen weltweit freigelegt wurden. Der Angriff geht auf den 9. November 2021 zurück und ist wahrscheinlich das Werk staatlich geförderter Hacker. Die Informationen, die die Hacker erhielten, umfassen personenbezogene Daten wie Namen, Standorte und Kontaktinformationen. Zu den Betroffenen gehören Vermisste und ihre Familien, Häftlinge und andere Menschen, die infolge von bewaffneten Konflikten, Naturkatastrophen oder Migration Leistungen des Roten Kreuz erhielten.

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Wie eine Analyse des IKRK ergeben hat, handelte es sich bei dem Eindringen um einen hochentwickelten und gezielten Angriff, der ausschließlich auf die internen Systeme abzielte. Daten und Systeme von Drittanbietern blieben von der Attacke unberührt. Laut IKRK sei man sich sicher, dass der Angriff gezielt war, „weil die Angreifer Code erstellt haben, der ausschließlich für die Ausführung auf den betroffenen IKRK-Servern bestimmt ist“. Wie das Rote Kreuz mitteilte, war die von den Angreifern verwendete Malware darauf ausgelegt, bestimmte Server innerhalb der Infrastruktur des IKRK anzugreifen.

Zugriff auf das Netzwerk verschafften sich die Hacker, indem sie eine bekannte und als kritisch eingestufte Schwachstelle in einem Single-Sign-On-Tool, das webbasierte Bürodienste anbietet, ausnutzten. Die Schwachstelle war bereits im September Gegenstand eines Gutachtens der US-Behörde für Cybersicherheit, wurde aber noch nicht gepatcht.

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Daten wurden nicht veröffentlicht

„Sobald die Hacker in unser Netzwerk eingedrungen waren, konnten sie Sicherheitstools einsetzen, mit denen sie sich als legitime Benutzer oder Administratoren tarnen konnten. Dies wiederum ermöglichte es ihnen, auf die Daten zuzugreifen, obwohl diese Daten verschlüsselt waren“, schreibt das IKRK. Das Rote Kreuz fügte hinzu, dass es weder schlüssige Beweise dafür habe, dass die bei dem Angriff gestohlenen Daten veröffentlicht oder gehandelt wurden. Ein Indiz dafür, dass es sich um staatliche Hacker handelte, die ein eigenes Interesse an den Daten bestimmter Personen haben und diese nicht verkaufen wollen.

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„Wir werden jetzt unser Engagement mit Staaten und nichtstaatlichen Akteuren verstärken, um ausdrücklich zu fordern, dass sich der Schutz der humanitären Mission der Rotkreuz- und Rothalbmondbewegung auf unsere Datenbestände und Infrastruktur erstreckt“, sagte Robert Mardini, Generaldirektor des IKRK, in einer Erklärung.

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Kommentare (1)

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Hel

Also: „staatliche Unterstützung der Hacker“…
Aha.
Aber welcher Staat denn jetzt??

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