Eine Gruppe US-amerikanischer Ureinwohner hat sich in einem offenen Brief an die Apache Software Foundation (ASF) gewandt. Darin wird die Organisation aufgefordert, ihren Namen zu ändern. Außerdem drängen die Autor:innen darauf, dass die ASF die auf Ureinwohner bezugnehmende Ikonografie – wie das Federlogo der Organisation – nicht mehr länger verwendet.
In dem online veröffentlichten Schreiben werfen die Autor:innen der ASF vor, sich eine „Spaghetti-Western-Darstellung“ der Apachenkultur zu Eigen zu machen. Das sei nach Ansicht der Autor:innen „ebenso ignorant wie beleidigend“.
Die britische Publikation The Register zitiert aus einem Statement der ASF, in dem es heißt, die Organisation nehme die Kritik ernst. Etwaige Änderungen müssten aber mit den Mitgliedern der Organisation, dem Vorstand und dem Rechtsteam abgesprochen werden. Weiter heißt es, man untersuche „alternative Wege“, um das Problem zu lösen.
Die nach der gleichnamigen Server-Software benannte ASF besteht seit 1999 und betreut Dutzende Open-Source-Projekte. Das Budget der gemeinnützigen Organisation lag 2020 bei mehr als zwei Millionen US-Dollar. Die ASF ist damit eine der wichtigsten und bekanntesten Open-Source-Organisationen der Welt.
Nicht die erste Kritik an Tech-Begriffen
Nach der Tötung des schwarzen US-Amerikaners George Floyd im Mai 2020 und der damit einhergehenden Debatte über Rassismus änderten viele Unternehmen und Open-Source-Projekte einige rassistische Termini. Bei Google und anderen Organisationen wurden beispielsweise die Begriffe Whitelist und Backlist durch Allowlist und Blocklist ersetzt.
Vor allem wurden aber die Begriffe Master und Slave in vielen Unternehmen und Projekten durch weniger vorbelastete Wörter ausgetauscht. Ganz neu war diese Entwicklung zu dem Zeitpunkt aber nicht. Das Open-Source-CMS hatte die Begriffe schon 2014 durch neutralere Wörter ersetzt.