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Nach GitHub und SAP: GitLab und Python verabschieden sich von rassistischen Benennungen

Die Versionsverwaltungsplattform GitLab und das Python-Core-Team haben bekannt gegeben, sich von rassistischen Begriffen trennen zu wollen. Der Hauptbranch eines Software-Projektes heißt künftig „main“.

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Der Hauptbranch eines über GitLab versionierten Branches soll bald „main“ heißen. (Grafik: fatmawati achmad zaenuri/Shutterstock)

Der Hauptzweig eines versionierten Software-Projektes hieß lange Zeit master. Dasselbe Wording ist auch in Netzwerken oder bei Steckdosen üblich, wo oft zusätzlich der Begriff „slave“ für untergeordnete Entitäten verwendet wird. Die Sensibilität dafür, dass Sprache Realität schaffen kann, hat in den vergangenen Monaten auch bei Tech-Unternehmen zugenommen. Im Juni 2020 gab die Versionsverwaltungsplattform GitHub bekannt, master künftig aus ihrem Vokabular verbannen zu wollen, der Softwarekonzern SAP zog einige Monate später nach.

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Jetzt haben auch GitLab und das Python-Core-Team verkündet, sich komplett von den rassistischen Benennungen trennen zu wollen. GitLab hat das in einem Blogbeitrag bekannt gegeben. Ein Git-Repository verfügt per Default über einen Anfangszweig. Dieser wird beim Erstellen eines neuen Repos angelegt. Dieser Anfangszweig – oder Branch – hieß traditionell „master“. Diese Namensgebung ist auf Bitkeeper, einen Vorläufer von Git, zurückzuführen.

GitLab: Ab V14 ist Schluss mit „master“

Die Maintainer des Git-Projektes hatten sich in Abstimmung mit der Community bereits im Juli 2020 – mit dem Release von Git.28 – darauf geeinigt, Nutzern zu ermöglichen, den Hauptbranch umzubenennen. Bis dato hieß dieser unveränderlich master. GitLab hatte diesbezüglich bereits im November 2020 Änderungen in die Wege geleitet. Gruppenadministratoren haben seitdem die Möglichkeit, den Hauptzweig umzubenennen. Jetzt wird die Plattform konkreter: In neu angelegten Repositories soll der Hauptbranch jetzt standardmäßig main heißen.

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Umgesetzt wird die Änderung mit Wirkung zum 22. April – dem Release-Termin von GitLab 13.11. Der Release soll die Namensänderung zunächst als Feature-Flag mitbringen – mit dem nächsten Major-Release, GitLab 14, soll der Hauptbranch dann standardmäßig „main“ heißen. Projekte, die CI/CD verwenden, müssen laut Blogpost möglicherweise Anpassungen an Konfigurationsdateien vornehmen.

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Lies auch: Dieses interaktive Tutorial sorgt dafür, dass du Git wirklich verstehst

Python zieht mit

Das Python-Core-Team schließt sich der Änderung an. Der Hauptbranch für die Weiterentwicklung der Sprache soll künftig ebenfalls main heißen. Unmittelbar betroffen sind von der Änderung nur Entwickler, die sich aktiv an der Weiterentwicklung der Sprache beteiligen. Auf die Arbeit von Python-Nutzerinnen hat die Änderung keine Auswirkungen. Inkrafttreten soll die Änderung mit dem Alpha-Release von Python 3.10 – voraussichtlich am 3. Mai. Die Maintainer des Projekts wollen bis dahin alle von der Änderung betroffenen Komponenten – vornehmlich Buildbots und CI-Systeme – aktualisiert haben. Offene Pull-Requests sollen dann auf den Branch mit neuem Namen verweisen; wer Code auf den master-Branch pushen will, wird in einer Mitteilung über die Namensänderung in Kenntnis gesetzt. Für Mitwirkende an der Programmiersprache bedeutet das, dass sie ihre lokale Kopie des Projektes umbenennen müssen:

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$ git branch -m master main
$ git fetch origin
$ git branch -u origin/main main

Für weitere Informationen verweist das Python-Core-Team auf ein von GitHub erstelltes Repository zum Thema Umbenennen von Branches.

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Zero

„Ich mache erst meinen Bachelor, dann meinen Main.“
„Das Maining der Aufnahmen veredelt die Musik, sodass sie veröffentlichungsreif wird.“
„Kennt jemand die englische Version von Meister Eder und sein Pumuckl: Main Eder and his Pumuckl.“

Einige Beispiele, warum ich persönlich die Umbenennung von „Master“ in „Main“ unsinnig finde. Klar, wo die Rede von „Master-Slave“ ist, verstehe ich vollkommen, dass diese namentliche Beziehung aufgelöst werden muss. Aber ich finde, dass in „Master“ oder „Black- und Whitelist“ zu viel hinein interpretiert wird. Und ich kenne einen Nigerianer, der das auch so sieht.

Aber nun gut, wenn es Leute gibt, die sich durch diese Begriffe getriggert fühlen, dann soll es weg.
Ich finde nur schade, dass es Gründe oder Umstände gibt, die dazu führen, dass sich heutzutage noch Leute davon getriggert fühlen, sodass es solche Maßnahmen erforderlich macht.

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anonym

Kompletter Bullshit, vor allem master oder slave umzubenennen. Dann eher blacklist und whitelist, aber selbst das hat gar nichts mit Menschen zu tun. Wo gibt es eine Grenze, was man alles hineininterpretieren kann? Yellow Cab umbenennen? Oder nur in China Town? Schwarzen Kaffee oder Tee in Dunklen Kaffee und Tee umbenennen? Ach!

Antworten
Kay

Man muss die Begriffe im kulturellen Kontext betrachten und der ist im Technologiesektor nun mal häufig US-amerikanisch oder britisch geprägt. Bei mir kommen bei diesen Begriffen auch keine negativen Konnotation auf, da ich sie nur in Verbindung mit Technologie kennengelernt habe. Allerdings gibt es im Deutschen auch keine Geräte, die man in „Gebieter“ und „Sklave“ aufteilt. Wenn ich diese Begriffe verwenden müsste (vor allem vor Laien), würde ich mir auch seltsam vorkommen.

Antworten
Manfred Sauer

Die Leute leiden doch unter Hirnfäule. Wenn am „master“ irgendwas rassistisch ist, dann ist es wohl die freie Interpretation dieser Projektleiter.

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wiwo

Habt ihr schon die Main Chief Collection gekauft?

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Andre Müller

Die versuchen Probleme zu lösen, die keine sind.

Wer bei master-slave rassistische Gedanken hat, ist gut konditioniert (wie ein Hund) und selbst ein Rassist.

Es sind die staatlich finanzierten Organisationen, die Medien und die Politik, die das forcieren.
In den USA ist es noch schlimmer als bei uns.
Die Mehrheit interessiert sich aber einen Scheiß dafür!

Denjenigen, die solche Änderungen unbedingt erzwingen wollen, werden an der Realität scheitern und hoffentlich auch sehr viel Geld verlieren.

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