Schätze der Apollo-Ära: Neue Einblicke in die Mondentwicklung dank 50 Jahre alter Proben

Apollo-16-Astronaut John Young sammelt Regolith-Proben vom Mond. (Foto: Nasa)
Im Frühjahr 1972 betraten die US-Astronauten John Young und Charles Duke im Rahmen der Apollo-16-Mission als bisher vorletzte menschliche Crew die Mondoberfläche. Innerhalb von knapp drei Tagen vor Ort sammelten sie insgesamt 95 Kilogramm an Gestein ein und brachten die Proben zurück zur Erde.
Geheimnisse aus Mondproben
Ähnlich wie die erneute Untersuchung der Proben der bis heute letzten bemannten Mondmission Apollo 17 vor einem Jahr neue Erkenntnisse zum Alter des Erdtrabanten brachten, bergen auch die Apollo-16-Proben offenbar noch Geheimnisse. Eines davon hat jetzt ein Forschungsteam aus den USA und Großbritannien gelüftet.
Wie es in einer entsprechenden Mitteilung heißt, befanden sich unter den Proben sogenannte Regolith-Brekzien. Dieses Schottergestein entsteht, wenn der Mondstaub (Regolith) aufgrund des Einschlags von Asteroiden zu Gestein verschmilzt. Das Besondere: Die Brekzien bewahren die geochemische Zusammensetzung des Regoliths zum Zeitpunkt ihrer Entstehung.
Analyse per Massenspektrometrie
Mithilfe von modernen Massenspektrometrie-Verfahren konnten die Forscher:innen die Zusammensetzung von in den Brekzien eingeschlossenen Gasen analysieren. Auf diese Art und Weise waren die Apollo-16-Proben bisher noch nicht untersucht worden.
Die Massenspektrometrie hilft dabei zu bestimmen, wie viel Zeit die Proben auf oder in der Nähe der Mondoberfläche verbracht haben, wie Forschungsleiter Mark Nottingham von der University of Glasgow erklärte. „Dadurch erhalten wir eine klarere Vorstellung von der Geschichte der Einschläge in diesem speziellen Bereich des Mondes“, so Nottingham.
Mondgeschichte ist auch Erdgeschichte
Aufgrund der neuen Analysen können Forscher:innen besser nachvollziehen, wie Sonnenwinde und Asteroideneinschläge die Mondoberfläche in den vergangenen zwei Milliarden Jahren geformt haben. Dahinter steckt die Idee, dass über Erkenntnisse zur Geschichte des Mondes auch die Entwicklung der Erde besser verstanden werden kann.
Anders als auf der Erde konnten auf dem Mond „Zeitkapseln“, etwa in Form der Regolith-Brekzien, die vergangenen Milliarden Jahre relativ unbeschadet überstehen. Schließlich gibt es dort keine Plattentektonik und kaum Erosion.
Versorgung von Mondbasen
Zudem, so die Forscher:innen, könnten die neuen Erkenntnisse auch dabei helfen, dass künftige Astronaut:innen-Generationen wertvolle natürliche Ressourcen auf dem Mond ausmachen könnten, die ihnen bei der Versorgung der geplanten Mondbasen helfen würden.