App statt Amt: Citykey verspricht digitale Bürgerdienste auf dem Smartphone
Alle digitalen Bürgerservices auf einem Blick, Anträge vom Smartphone aus ins Rathaus schicken, überfüllte Müllcontainer direkt per Handy melden – das alles und noch mehr verspricht die Verwaltungs-App Citykey. Die Telekom nennt sie eine Smart-City-App und kündigt an: eine App für alle Städte. Der Funktionsumfang lässt frohlocken, doch es gibt einen Makel: Noch machen nur zwei Stadtverwaltungen mit.
Digitale Verwaltung vom Smartphone aus
Die Entwickler haben der App gleich eine ganze Reihe an Funktionen mitgegeben. So soll sie nicht nur als Formular-Center dienen, in dem man etwa den Anwohnerparkausweis beantragt oder andere Anträge mithilfe der Online-Funktion des Personalausweises losschickt. Bürger können mit der Software auch Termine mit Verwaltungsstellen vereinbaren und per Checklisten prüfen, welche Unterlagen sie brauchen. Über ein Umfrage-Tool kann spontan die Stimmung in der Bürgerschaft wahrgenommen werden. Der Mängelmelder per Foto und samt genauem Standort dient dazu, die Stadtverwaltung auf defekte Laternen, überfüllte Mülleimer oder weitere Missstände hinzuweisen. Die Inhalte des Nachrichtenportals und des Veranstaltungskalenders lassen sich durchsuchen und mit anderen teilen. Ein weiterer Bereich gibt Tipps zu Sehenswürdigkeiten und anderen interessanten Orten in der Stadt. Der Abfallkalender soll an Müllabfuhrtermine erinnern können – ihn liefert die Telekom demnächst per Update nach.
Ab 2022 Online-Verwaltung Pflicht
Der Konzern erklärt in seinem Blog, dass 56 Prozent der Bürger:innen nicht mit den digitalen Angeboten der Verwaltungen zufrieden seien. Die arbeiten mit Hochdruck an Lösungen, da sie per Gesetz dazu verpflichtet werden, bis 2022 alle Dienstleistungen online anzubieten. Die Telekom hat zum Start von Citykey zunächst nur zwei Städte im Programm: Siegburg und Hennef in Nordrhein-Westfalen. Die Entwickler zeigen anscheinend erst einmal, was möglich ist, und können im nächsten Schritt neue Kommunen gewinnen. Die Telekom gibt an, dass die App auf Open-Source-Modulen basiert und in Zusammenarbeit mit Bürger:innen, Vertretern von Städten und Gemeinden sowie Technik-Expert:innen entstanden ist. Dank einer offenen und ausbaufähigen Plattform lasse sich die App individuell auf die Kommunen anpassen oder weiterentwickeln.