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Apple-Team sauer: Bauen Produkte fürs Homeoffice und müssen ins Büro

Eine Gruppe von Apple-Mitarbeiter:innen hat sich in einem offenen Brief an das Führungsteam des Unternehmens gewandt, um sich über die neue Homeoffice-Richtlinie zu beschweren.

Von Christian Bernhard
2 Min.
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Apple sieht sich vermehrt der Kritik von Mitarbeiter:innen ausgesetzt. (Bild: Apple)

Diese sehe nur zwei Tage Homeoffice pro Woche vor, berichtet die Newsseite iMore. Die Verfasser:innen des Briefes erklären, dass Apples Gründe für die Umsetzung der Richtlinie nicht stichhaltig seien. Zudem kritisieren sie die Regelung als unflexibel und erläutern, dass sie zu einer „jüngeren, weißeren, stärker von Männern dominierten“ Belegschaft führen werde.

„Angst vor der Autonomie der Arbeitnehmer, Angst vor Kontrollverlust“

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„Sie haben die Entscheidung für das Pilotprojekt ‚Hybrides Arbeiten‘ so charakterisiert, dass es darum geht, die ‚Notwendigkeit der persönlichen Gemeinschaft‘ und den Wert flexibler Arbeit zu verbinden“, heißt es in dem Schreiben. „Aber in Wirklichkeit erkennt es flexible Arbeit nicht an und ist angstgetrieben. Angst vor der Zukunft der Arbeit, Angst vor der Autonomie der Arbeitnehmer, Angst vor Kontrollverlust.“

Im März hatte Apple angekündigt, die Mitarbeiter:innen des Unternehmens zurück ins Büro zu beordern, wo sie bis zum 2. Mai mindestens an zwei Tagen in der Woche vor Ort arbeiten würden. Ab dem 23. Mai wird auf ein Hybridmodell mit obligatorischen Bürotagen am Montag, Dienstag und Donnerstag umgestellt. Apple-CEO Tim Cook bezeichnete die Vorteile der persönlichen Zusammenarbeit als „unersetzlich“.

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Im offenen Brief heißt es nun, dass eine persönliche Zusammenarbeit in einigen Fällen nicht einmal monatlich erforderlich sei. Zudem mache Apples isolierte Bürostruktur es schwierig, Kolleg:innen zu treffen, und überhaupt seien Remote-Tools wie Slack besser für die Zusammenarbeit. Darüber hinaus schränken Apples Großraumbüros laut den Verfasser:innen des Briefes die Konzentration ein, „die für Kreativität und […] konzentriertes Nachdenken erforderlich ist“, ist darin zu lesen. Außerdem stelle das tägliche Pendeln „eine enorme Zeitverschwendung sowie den Verbrauch geistiger als auch körperliche Ressourcen“ dar.

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„Wie können wir von unseren Kunden erwarten, dass sie das ernst nehmen?“

Weiter heißt es, diese Art der Firmenpolitik bevorzuge Menschen, die es sich leisten könnten, in der Nähe des Büros zu wohnen. „Kurz gesagt, es wird zu einer privilegierten Entscheidung, wer für Apple arbeiten kann, und nicht, wer am besten dafür geeignet wäre.“ Das laut Engadget überzeugendste Argument ist, dass Apple seine eigenen Produkte heuchlerisch vermarktet. „Wir sagen allen unseren Kunden, wie großartig unsere Produkte für die Remote-Arbeit sind, aber wir selbst können sie nicht in Remote-Arbeit umsetzen? Wie können wir von unseren Kunden erwarten, dass sie das ernst nehmen? Wie können wir verstehen, welche Probleme der Remote-Arbeit mit unseren Produkten gelöst werden müssen, wenn wir sie nicht leben?“

Der Brief ist ein weiteres Zeichen für die wachsende Unzufriedenheit zahlreicher Mitarbeiter:innen des Konzerns, der sich nach außen zumeist als progressiv und integrativ darstellt. Mitarbeiter:innen haben vor Kurzem damit begonnen, einen Vorstoß für „echte Veränderungen“ im Unternehmen zu organisieren, wobei sie „ein Muster von Isolation und Erniedrigung“ anführten und sogar eine #AppleToo-Bewegung ins Leben riefen. Das Unternehmen sieht sich auch einer Untersuchung des U.S. National Labor Relations Board ausgesetzt, das Beschwerden über feindselige Arbeitsbedingungen untersucht.

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Google ist da leider auch nicht besser, auch wir müssen zurück ins Büro, und sich hier sieht die Sache ähnlich aus.

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