Deutsche Entwickler profitieren trotz Corona: Apple veröffentlicht Zahlen für App-Store
Es kommt nicht häufig vor, dass Apple offizielle Zahlen zur Entwicklung des deutschen App-Stores bekannt gibt, doch aktuell erlaubt der Konzern wieder mal einen kleinen Blick hinter die Kulissen. Demnach habe sich die „App-Economy“ in der Pandemie als widerstandsfähig erwiesen. Deutsche Entwickler konnten ihre Einnahmen weiter ausbauen und mittlerweile unterstützt der App-Store laut Apple in Deutschland mittlerweile rund 250.000 Arbeitsplätze. Insgesamt finden sich im App-Store über 60.000 Apps von deutschen Entwicklern, die auch international häufig bekannt sind.
Der App-Store als Wirtschaftsmotor
Im Gespräch mit t3n verriet Christopher Moser, Senior Director bei Apple für den App-Store, dass deutsche Entwickler bis heute rund zwei Milliarden Euro eingenommen haben. Ein Anstieg um 21 Prozent. Mittlerweile unterstütze der App-Store allein in Deutschland rund 250.000 Arbeitsplätze – ein Anstieg von acht Prozent im Vorjahresvergleich.
„Seit der App-Store vor zwölf Jahren ins Leben gerufen wurde, haben wir gesehen, dass er sich als starker Motor für wirtschaftliches Wachstum entwickelt hat. Entwickler aller Größenordnungen haben erfolgreich Unternehmen aufgebaut. Sie profitieren vor allem von der globalen Reichweite des App-Stores als sicherem und vertrauenswürdigem Marktplatz mit Zugang zu 1,65 Milliarden Endgeräten“, so Christopher Moser. „75 Prozent des Umsatzes generieren deutsche Entwickler international und nicht in Deutschland. 75 Prozent der Einnahem sind also so zu sagen Exporte.“
Apple lobt Deutsche Entwickler-Community
Christopher Moser lobte im Gespräch die Arbeit deutscher Entwickler: „Hier in Deutschland ist eine unglaublich interessante und spannende Entwickler-Szene entstanden. Die deutsche Community ist ein sehr gutes Beispiel für Innovation und Widerstandsfähigkeit in schwierigen Zeiten.“
Wie immer, wenn Apple Zahlen zum App-Store heraus gibt, hebt das Unternehmen auch exemplarisch einige Apps hervor. „Die deutschen Zahlen sind richtig stark und wir sind sehr optimistisch für die Zukunft. In Deutschland ist die Gründerszene nach unserer Einschätzung sehr stark. Wenn ich mir zum Beispiel Lernapps anschaue – da gibt es Apps wie Tandem oder Anton im Homeschooling-Bereich – Apps zum gesunden Leben wie beispielsweise Yazio, Apps zum Entspannen wie zum Beispiel Endel“, sagte der Senior Director für den App-Store. „Diese Apps sind gute Beispiele dafür, wie stark, aber auch international die Entwickler-Community in Deutschland ist. Viele der Apps sind auch international sehr erfolgreich.“
Zu weiteren erfolgreichen Apps aus Deutschland gehören unter anderem auch die Klavier-Lern-App Flowkey, die Spiele Idle Miner Tycoon und Idle Factory Tycoon.
Apple positioniert Small-Business-Program als Unterstützung in der Pandemie
Bereits Ende 2020 hat Apple mit dem Small-Business-Program die Provision für kleinere Entwickler reduziert. Seit dem Start des App-Store 2008 lag die Provision bei 30 Prozent. Bei Abos hatte Apple 2016 nachgebessert und die Provision auf 15 Prozent gesenkt. Die 30 Prozent waren in der Vergangenheit immer wieder als zu hoch kritisiert worden. Im Dezember 2020 senkte der Konzern die Provision für kleine Entwicklerstudios generell von 30 auf 15 Prozent.
Christopher Moser erklärt die Entscheidung wie folgt: „In diesen schwierigen Zeiten war es wichtig wie nie, besonders kleinen Unternehmen und Entwicklern zu helfen. Darum haben wir unser neues App-Store-Small-Business-Program gestartet. Es hilft Entwicklern ihre Unternehmen zu finanzieren, neue Ideen zu wagen und ihre Teams zu erweitern. Das Programm kommt zu einem wichtigen Zeitpunkt, denn Apps haben im vergangenen Jahr eine wichtige Bedeutung bekommen. Viele – besonders kleinere – Unternehmen sind digitaler geworden. Einige haben sogar ihr komplettes Geschäft ins Internet verlegt, um ihre Kunden dort per App zu erreichen.“
„Das neue App-Store-Business-Programm wird noch mehr digitalen Handel und Innovation bei Apps ermöglichen. Wir denken, dass es weiter neue Arbeitsplätze – auch in Deutschland – schafft und die Einnahmen der Entwickler noch weiter steigern wird“, so Christopher Moser weiter.