
In Südkorea dürfen App-Entwickler jetzt eigene Bezahl-Systeme anwenden und sind nicht mehr gezwungen, Apple Pay zu nutzen. Das hat die Telekommunikations-Behörde bestätigt, wie The Korean Herald berichtet. Mit der Entscheidung reagiert Apple auf ein neues, weltweit einmaliges Gesetz in Südkorea, das es App Store Betreibern verbietet, ihre eigenen In-App-Payment-Systeme zu bevorzugen.
USA und EU sind ebenfalls kritisch
Bisher behält Apple bei Zahlungen über Drittanbieter eine Servicegebühr von 30 Prozent ein. Das wird nicht nur in Südkorea kritisch gesehen. Ein Gericht in den USA hatte im November geurteilt, dass Apple zumindest Informationen über alternative Bezahl-Wege erlauben muss. Die EU-Kommission hat Apples Praxis als unfair bezeichnet, nachdem Spotify sich beschwert hatte.
Im letzten Jahr war das Thema durch den Streit zwischen Apple und Epic Games noch brisanter geworden. Dass Südkorea es mit dem Gesetz jetzt offenbar schafft, Apple zum Einlenken zu bewegen, dürfte also international Behörden und Entwickler aufhorchen lassen.
Google und Apple mussten reagieren
Südkorea hatte das Gesetz im August beschlossen, im September trat es in Kraft. Daraufhin mussten Google und Apple erklären, wie sie ihre Policies in Einklang mit den neuen Regeln bringen wollen.
Google hatte bereits angekündigt, ein alternatives Bezahlsystem zu einer reduzierten Gebühr einzurichten. In Südkorea müssen Drittanbieter demnach statt 15 Prozent künftig 11 Prozent an Apple abgeben. Von Apple sind bisher weder ein Zeitplan noch Details zum geplanten Alternativ-System bekannt.