
Fortnite Battle Royale: Epic streitet jetzt auch in der EU mit Apple. (Bild: Epic Games)
Im Sommer hatte Apple das populäre Game Fortnite von Epic Games aus dem App Store geworfen. Grund: Epics Versuch, In-App-Käufe an Apple vorbei zu realisieren und ein eigenes Bezahlsystem zu etablieren. Für Apple ein Verstoß gegen die Regeln. Bisher behält Apple von jedem im App Store getätigten Umsatz 30 Prozent als Kommission ein. Epics Klage dagegen und gegen die Entfernung aus dem App Store dürfte erst im Juli in den USA verhandelt werden. Jetzt geht Epic auch in Europa juristisch gegen Apple vor.
Die Games-Schmiede hat bei der Europäischen Kommission eine Kartellbeschwerde gegen Apple eingereicht, wie das Unternehmen der FAZ mitteilte. Epic-Chef Tim Sweeney erklärte demnach, dass es bei der Auseinandersetzung mit Apple „um die Zukunft mobiler Plattformen“ gehe. „Wir werden nicht untätig zusehen, wie Apple seine Plattformdominanz ausnutzt, um zu bestimmen, wie einheitliche Wettbewerbsbedingungen im digitalen Raum auszusehen haben“, zitiert die FAZ den Epic-Chef.
Der Inhalt der Klageschrift ist nicht bekannt, auch um welche konkreten Forderungen und mögliche Entschädigungen es geht, bleibt ungewiss. Aber: Im Mittelpunkt steht der Vorwurf, dass Apple auf iOS-Geräten wie dem iPhone oder dem iPad nur den hauseigenen App Store zulässt und Entwickler und App-Anbieter dafür Apples Bezahlungssystem nutzen und den 30-prozentigen Umsatzanteil zahlen müssen. Damit, so Epics Vorwurf, schade Apple dem Wettbewerb der App-Entwickler und Zahlungsanbieter.
Apples Vorgehen sei aber nicht nur schlecht für die Entwickler, sondern auch für die Verbraucher, so Sweeney. Der Plattform Axios zufolge könnten die EU-Wettbewerbshüter durchaus anders entscheiden als ihre US-Kollegen. Während in den USA mehr auf die Sicht der Verbraucher geachtet werde, gehe es in der EU mehr um mögliche Wettbewerbsbeeinträchtigungen für die konkurrierenden Unternehmen, so Axios. Die EU-Kommission hatte im Juni ohnehin eine Untersuchung gegen Apple wegen dessen App-Store-Regeln eingeleitet.
Wie mit Apple war Epic wegen seiner Fortnite-Initiative auch mit Google und dessen Play-Store-Regeln aneinandergeraten. Auch Google verlangt 30 Prozent Kommission und erlaubt offiziell keine alternativen Bezahlsysteme. Wie aus dem App Store flog Fortnite im Sommer auch aus dem Play Store. Allerdings ist es im Android-Universum – anders als bei iOS – möglich, Fortnite direkt über Epic per Direktdownload zu beziehen. Fortnite war zudem erst wenige Monate zuvor nach langem Ringen zwischen Epic und Google offiziell in den Play Store eingezogen.
Ebenfalls interessant: Fortnite könnte auf iPhones und iPads zurückkehren – über Nvidia Geforce Now
Bitte beachte unsere Community-Richtlinien
Wir freuen uns über kontroverse Diskussionen, die gerne auch mal hitzig geführt werden dürfen. Beleidigende, grob anstößige, rassistische und strafrechtlich relevante Äußerungen und Beiträge tolerieren wir nicht. Bitte achte darauf, dass du keine Texte veröffentlichst, für die du keine ausdrückliche Erlaubnis des Urhebers hast. Ebenfalls nicht erlaubt ist der Missbrauch der Webangebote unter t3n.de als Werbeplattform. Die Nennung von Produktnamen, Herstellern, Dienstleistern und Websites ist nur dann zulässig, wenn damit nicht vorrangig der Zweck der Werbung verfolgt wird. Wir behalten uns vor, Beiträge, die diese Regeln verletzen, zu löschen und Accounts zeitweilig oder auf Dauer zu sperren.
Trotz all dieser notwendigen Regeln: Diskutiere kontrovers, sage anderen deine Meinung, trage mit weiterführenden Informationen zum Wissensaustausch bei, aber bleibe dabei fair und respektiere die Meinung anderer. Wir wünschen Dir viel Spaß mit den Webangeboten von t3n und freuen uns auf spannende Beiträge.
Dein t3n-Team