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Apple Car: Hyundai fürchtet angeblich Degradierung zum Auftragsfertiger à la Foxconn

Hyundai oder die Konzerntochter Kia könnten als Partner für Apples erstes eigenes Auto fungieren. Intern scheint der Autobauer jedoch noch zwiegespalten zu sein. Unter anderem, weil Hyundai ungern die Kontrolle abgibt.

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Codename „Project Titan“: Arbeitet Apple doch weiter an einem eigenen Auto? (Foto: withGod / <a href="http://www.shutterstock.com/pic-219117604/stock-photo-siem-reap-cambodia-june-the-logotype-apple-on-a-car-fuel-cell-flap-cambodia-is-a-poor.html">Shutterstock</a>)

Seit Wochen kursieren Berichte über Verhandlungen zwischen Apple und dem südkoreanischen Autobauer Hyundai, um gemeinsam ein Auto zu bauen. Diese Partnerschaft scheint noch lange nicht in trockenen Tüchern zu sein, wie die Nachrichtenagentur Reuters in Erfahrung gebracht haben will. Denn Hyundai will nicht als reiner Auftragsfertiger wie Foxconn für den iPhone-Konzern fungieren.

Hyundai: „Wir sind kein Autobauer, der Autos für andere herstellt“

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Hyundai hatte Anfang Januar 2021 eine mögliche Kooperation mit Apple bestätigt. Zwar hatte der Autobauer die Aussagen in seiner Erklärung später abgeändert und verallgemeinert, die Nachricht war aber raus. Apple, für seine Geheimniskrämerei bekannt, hat bislang weder die Arbeiten an einem Auto noch eine Kooperation mit Autoherstellern bestätigt.

Im Zuge der Verkündung der Umsatzzahlen verlor Hyundai laut Reuters zufolge öffentlich kein Wort über eine mögliche Partnerschaft mit Apple. Dafür konnte die Agentur mit einem Hyundai-Manager sprechen, der über die Verhandlungen mit Apple auf dem Laufenden sei. „Wir zerbrechen uns den Kopf darüber, wie wir es machen sollen und ob es gut ist, es zu machen oder nicht“, so der Hyundai-Manager. „Wir sind kein Unternehmen, das Autos für andere herstellt. Es ist nicht so, dass eine Zusammenarbeit mit Apple immer großartige Ergebnisse bringen würde“, heißt es weiter.

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Bisherigen Berichten zufolge sollten Hyundai oder die Tochter Kia als Fertigungspartner für Apples Auto fungieren. Das Fahrzeug solle vollkommen von Apple designt und unter eigener Marke verkauft werden. Hyundai habe mit diesem Ansatz Probleme, da der Autobauer einen Apple-ähnlichen Ansatz für seine eigenen Produkte verfolge. Der Konzern entwickle Motoren, Getriebe und sogar seinen eigenen Stahl im Rahmen seiner vertikal integrierten Lieferkette. Sprich: Hyundai baut seine Autos in ähnlicher Manier wie Apple seine iPhones – unter voller eigener Kontrolle.

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„Apple ist der Boss“

„Apple ist der Boss. Sie machen ihr Marketing, sie machen ihre Produkte, sie machen ihre Marke. Hyundai ist auch der Chef. Das funktioniert nicht wirklich“, erklärte der Hyundai-Manager gegenüber Reuters.

Obwohl die Aktien von Kia und Hyundai aufgrund der Gespräche mit Apple rapide in die Höhe geschnellt sind, gebe es aufgrund der Verschlossenheit einen beträchtlichen internen Widerstand dagegen, ein Apple-Vertragshersteller zu werden, so der Reuters-Insider. Aufgrund dieser Differenzen könne sich der Deal mit dem US-amerikanischen Techriesen weiter verzögern. Vor einer engen Zusammenarbeit mit Apple müssten womöglich Hyundai-Manager ausgetauscht werden, um einen Zusammenprall der Firmenkulturen zu verhindern, so Reuters.

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Die ersten Gespräche zwischen den beiden Konzernen sollen nicht erst im vergangenen Jahr, sondern schon 2018 stattgefunden haben, als Alex Hitzinger noch für Apples „Project Titan“ verantwortlich war. Seitdem ist Hitzinger zurück zu VW gegangen, seit November 2020 leitet er das Hightech-Projekt „Artemis“.

Apple will sein Auto in den USA bauen

Laut Reuters soll das Apple-Auto in den USA gefertigt werden, was für Hyundai möglich sei, da der Konzern respektive die Tochter Kia über ein Werk in Georgia verfüge. Jedoch wolle Apple das Auto, orientiert an seinen iPhones und Macs, aus Komponenten wie Rahmen, Karosserie, Antriebsstrang und weitere von verschiedenen Herstellern herstellen und von Hyundai oder Kia die Endmontage durchführen lassen.

Durch diese Pläne sei der Konzern besorgt, dass die Marke Hyundai wie ein Foxconn nur zum Auftragsfertiger von Apple werde. Das könnte Hyundai und seine im Aufbau befindliche Luxusmarke Genesis schaden, so ein Insider. Daher könne sich der Autobauer eher vorstellen, Kia, die zudem im Bereich der Elektroautos besser aufgestellt seien, als Partner in Betracht ziehen.

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Trotz der Vorbehalte seitens Hyundai gebe es weite Bereiche, in denen die beiden Konzerne voneinander profitieren könnten, meint Park Chul-Wan, ein südkoreanischer Batterieexperte und Professor an der Seojeong University. Apple erhalte Zugriff auf Hyundais Elektroautoplattform und deren Zulieferer, wie Batteriehersteller. Hyundai auf der anderen Seite bekomme Zugang zu Apples autonomem Fahrzeug-Stack und Software – sofern Apple seine Technologie für seinen Fertigungspartner bereitstellt.

 

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