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Apple Card: Goldman Sachs verbrennt eine Milliarde US-Dollar

In der noch jungen Sparte Platform Solutions tun sich bei der US-Bank herbe Verluste auf. Schuld daran soll auch das Geschäft mit der Apple Card sein. Jetzt rächt sich wohl ein zu schnelles Wachstum.

2 Min. Lesezeit
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Apple Card sorgt für Goldman Sachs zu hohen kosten. (Foto: ErickPHOTOPRO / Shutterstock.com)

Die Apple Card hat der US-Investmentbank Goldman Sachs herbe Verluste eingebrockt. In den ersten neun Monaten des vergangenen Jahres hat die Sparte Plattform Solutions rund 1,2 Milliarden US-Dollar (1,1 Milliarden Euro) Vorsteuerverlust gemacht. Die Einbußen sollen, wie Insider der Nachrichtenagentur Bloomberg berichten, „hauptsächlich mit der Apple Card verbunden“ sein.

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Verluste und Stellenabbau bei Goldman Sachs

Wenn die Bank am kommenden Dienstag, 17. Januar, ihre Ergebnisse für das vierte Quartal 2022 veröffentlicht, sollen sich die Verluste er vergangenen drei Jahre sogar auf fast vier Milliarden Dollar summieren. Von den rund zwei Milliarden Dollar Gesamtverlust allein im Jahr 2022 werden dann laut Insidern eine Milliarde auf die Apple Card zurückzuführen sein.

Parallel zu den nun berichteten Verlusten stehen bei Goldman Sachs auch Entlassungen an: Die Bank will 3.200 Stellen streichen, die meisten davon in den Handels- und Bankabteilungen.

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Die Apple Card wurde in den USA erst im August 2019 eingeführt. Bei Goldman Sachs gehört die digitale Kreditkarte zu der jüngst neu formierten Einheit Platform Solutions, wo neben dem Kreditkartengeschäft für Apple und General Motors auch die Verbraucherkrediteinheit Greensky angesiedelt ist. Mittlerweile sollen fast sieben Millionen Kunden die Apple Card nutzen. In Deutschland ist die Kreditkarte allerdings – anders als Apple Pay – noch nicht verfügbar.

Zu schnelles Wachstum

Offenbar ist das Geschäft mit der Apple Card bei Goldman Sachs Opfer des eigenen Erfolgs. So führte das rasche Kundenwachstum zu immer mehr Beschwerden im Service wegen strittiger Transaktionen und Rückzahlungsforderungen, was wiederum weitere Investitionen nötig machte.

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Das Consumer Financial Protection Bureau (CFPB) hat im vergangenen Jahr eine Untersuchung des Kartengeschäfts von Goldman Sachs begonnen, um die „Anwendung von Rückerstattungen, die Gutschrift von nicht konformen Zahlungen, die Behebung von Abrechnungsfehlern, Werbung und die Berichterstattung an Kreditbüros“ genauer unter die Lupe zu nehmen.

Das bremst die eigentlich großen Pläne von Goldman Sachs für das Payment-Geschäft. Dort rechnete man eigentlich damit, mit der Sparte Platform Solutions bis 2022 die Gewinnschwelle zu erreichen. Ein Ziel, das jetzt auf 2025 verschoben wird.

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Im hart umkämpften Kreditkartenmarkt müssen sich die Banken strecken, um konkurrenzfähige Angebote zu machen – etwa bei den Belohungssystemen, die mit den Karten verbunden sind.

Die Apple Card bietet zwei Prozent Daily Cash für jeden mit Apple Pay getätigten Einkauf und drei Prozent Daily Cash für Einkäufe mit Apple Pay bei ausgewählten Einzelhändlern. Zum Vergleich: Andere Karten gewähren bis zu fünf Prozent Rückerstattung bei großen Einzelhändlern.

Apples Wachstum im Payment

Auch der iPhone-Konzern hat allerdings große Ambitionen, im Finanzbereich zu wachsen und immer mehr Dienstleistungen an die Wallet anzudocken. So hat Apple erst im Oktober angekündigt, die gemeinsam mit Goldman Sachs angebotene Kreditkarte mit einer Sparfunktion aufzuwerten.

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Nutzer der Apple Card sollen ihre Daily-Cash-Prämien automatisch auf ein hochverzinsliches Sparkonto von Goldman Sachs einzahlen – gebührenfrei und ohne Mindestguthaben. Wie hoch der Zins sein soll, verriet Apple aber noch nicht.

Zudem plant man gemeinsam mit Goldman Sachs „Apple Pay Later“, ein „Buy now, pay later“-Produkt. Im Oktober hatte Goldman Sachs seinerseits den Vertrieb der Apple-Kreditkarte von der 2016 gestarteten Digitalbank Marcus getrennt und in die neue Sparte Platform So­lutions verschoben.

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