Vor etwa einem Jahr hatten die Sparkassen in Deutschland den Startschuss für das Bezahlen via iPhone gegeben. Bis August war dafür aber eine Kreditkarte notwendig, dann erfolgte die Einführung von Apple Pay mit der Girocard. Für den Apple-Bezahldienst eröffnete sich damit spätestens im Sommer ein potenzieller Millionenmarkt. Insgesamt sollen die Sparkassen 46 Millionen Girocards ausgegeben haben, jeder zweite Deutsche ab 14 Jahren ist Sparkassen-Kunde. Für beide Partner hat sich das Angebot offenbar schnell bezahlt gemacht.
1,5 Millionen Apple-Pay-Nutzer bei Sparkassen
Laut Apple-Pay-Chefin Jennifer Bailey sollen die Sparkassen im Dezember „mehr als 1,5 Millionen Apple-Pay-Nutzer haben“, wie es in einem Bericht der Welt am Sonntag (Wams) heißt. Die Zahl der Apple-Pay-Kunden bei dem deutschen Finanzinstitut habe sich damit seit dem Start von Apple Pay mit Girocard verdreifacht. In etwas mehr als drei Monaten konnte Apple Pay damit allein im Bereich der Sparkassen-Kunden rund eine Million neue Nutzer gewinnen.
Sowohl bei Apple als auch beim Sparkassenverband seien damit die Erwartungen übertroffen worden, schreibt die Wams. Das geschäftsführende Vorstandsmitglied des Deutschen Sparkassen- und Giroverbandes Joachim Schmalzl zitiert die Zeitung so: „Der Start von Apple Pay mit der Girocard war eine der erfolgreichsten Produkteinführungen der Sparkassen in den letzten Jahren“.
Kritik von Regulierern an mobilen Bezahlsystemen
Neben den Sparkassen hat Apple rund 2.600 weitere Banken und Finanzinstitutionen, darunter 250 Fintechs, die Apple Pay unterstützen. Darüber hinaus bieten Google und Samsung eigene Angebote für das mobile Zahlen an. Auch Banken und Sparkassen sind mit eigenen Apps am Start. Europäische Regulierer sehen den Boom der mobilen Bezahlsysteme und die Vormachtstellung kritisch. Die EU-Finanzkommissarin Mairead McGuinness soll die Paymentangebote wegen der anfallenden Daten zuletzt als Goldmine bezeichnet haben.