Apple Pay und Google Pay in Deutschland: Diese Banken sind dabei – oder kommen bald dazu
Zum Auftakt der beiden Smartphone-Bezahldienste in Deutschland waren jeweils nur eine Handvoll Banken mit von der Partie. Bei Apple Pay waren es zwölf, bei Google Pay sogar nur acht. Mittlerweile sind weitere Bankinstitute und Dienste wie Paypal – zumindest für Google Pay – hinzugekommen und es werden immer mehr, sodass die Anzahl der potenziellen Google- respektive Apple-Pay-Nutzer kontinuierlich wachsen kann. Glaubt man einer Einschätzung der Bundesbank vom Januar 2020, werden in Deutschland immer mehr Einkäufe kontaktlos bezahlt.
Google Pay und Apple Pay als Payment-Plattform
Kontaktlos bedeutet allerdings nicht gleich, dass Googles und Apples Bezahldienste zum Einsatz kommen, denn auch Girocards und Kreditkarten können durch die Integration eines NFC-Chips dafür verwendet werden. Dabei muss die jeweilige Karte nicht mehr in das Lesegerät an der Kasse eingeschoben, sondern nur noch aufgelegt werden. Als die sicherere Methode kabellosen Zahlens gilt nach Meinung von Sicherheitsexperten jedoch eher die Bezahlung per Smartphone und App. Denn anders als bei einfachen Kreditkarten könne bei den mobilen Bezahldiensten die Kreditkartennummer nicht mitgeschnitten werden.
Kritik wird jedoch von vielen Seiten in Sachen Datenschutz geäußert, da Apple und Google Informationen zu Transaktionen und dem Kaufverhalten sammeln könnten. Apple erklärt, dass keine Transaktionsdaten gespeichert werden, die Rückschlüsse auf eine Person zulassen. Ferner sollen die mit Apple Pay durchgeführten Transaktionen nur für den Kunden, Händler, den Entwickler und die Bank oder den Kartenaussteller ersichtlich sein. Google sammle zwar ein paar Daten mehr, diese würden laut Googles Head of Commerce Partnerships EMEA, Florence Diss, aber zum Beispiel zur Betrugserkennung, nicht aber für Werbezwecke benutzt werden. Diese Vorgehensweise Googles bestätigte auch Torsten Daenert, Managing Director Produktmanagement Zahlungsverkehr & Einlagen bei der Commerzbank, in einem Interview mit dem IT-Finanzmagazin.
Google Pay und Apple Pay: Welche Banken sind denn nun dabei und wer kommt dazu?
Dass Kunden kontaktloses Bezahlen als Alternative zum Bargeld nutzen, könne Daenert bestätigen: „Wir sehen mehr Transaktionen mit geringeren Beträgen und weniger Bezahlvorgänge mit Bargeld.“ Dennoch sei man von einem Durchbruch des mobilen Bezahlens per NFC und Smartphone weit entfernt. Immerhin lag die Nutzungsquote beim kontaktlosen Bezahlen gegen Ende 2019 bei 35 Prozent – nach Angaben der Deutschen Kreditwirtschaft (DK) htten viele Nutzer durch die Coronakrise auf diese Art der Bezahlung umgesattelt, sodass im März bereits mehr als die Hälfte aller Girocard-Zahlungen kontaktlos durchgeführt wurden.
In Deutschland kommen wir einer breiten Nutzung des mobilen Bezahlens immer näher. In der nächsten Zeit dürfte sich der Trend allerdings verstärken, da viele Bankinstitute, die sich bisher kritisch oder zurückhaltend gezeigt haben, auf den Payment-Zug aufspringen und einen oder beide Dienste unterstützen wollen.
Zu den neuen Partnern gehören neben der niederländischen Direktbank ING (DiBa) selbst die Sparkassen und Volks- und Raiffeisenbanken, die bisher auf eigene Lösungen beim mobilen Bezahlen gesetzt haben. Letztere bieten zumindest Apple Pay an. Auf der Android-Seite haben sie es nicht zwingend nötig, auf Google Pay zu setzen, da sie für Googles OS eigene Anwendungen anbieten. Bei Apples iOS ist die Bereitstellung eigener Apps aufgrund von Einschränkungen der NFC-Schnittstelle nicht möglich.
Banken und Alternative Bezahlmethoden | Apple Pay | Google Pay |
---|---|---|
1822direkt | angekündigt> | |
Allianz | x | x |
American Express | x | |
Augsburger Aktienbank | x | |
Barclaycard | x („Folgt in Kürze“ - Stand: April 2020) | x |
Boon. | x | x |
Bunq | x | x |
BW-Bank (Baden-Württembergische Bank, LBBW) | x | |
Comdirect | x | x |
Commerzbank | x | x |
Consors Bank | x | x |
Consors Finanz | x | x |
Crosscard | x | |
Curve | x | x |
Deutsche Bank | x | |
DKB | x | x |
Fidor Bank | x | |
Fleetmoney | x | |
Hanseatic Bank | x | |
HypoVereinsbank/UniCredit Bank AG | x | |
iCard | x | |
ING | x (seit Oktober 2019) | x (seit August 2019) |
Klarna | x | x |
Monese | x | x |
N26 | x | x |
Netbank | x | x |
Norisbank | x | |
o2 Banking | x | (in Arbeit – mit neuem Banking-Partner) |
Openbank | x | x |
PayPal | x | |
Revolut | x | x |
Sodexo | x | |
Sparkasse | x | Keine Unterstützung geplant – Sparkasse bietet eigene Lösung an. |
Staxter | x | |
Ticket Restaurant Edenred | x | |
Tomorrow | x | |
TransferWise | x | x |
Tridos | x | |
Viabuy | x | |
VIMpay | x | x |
Volksbanken | x (seit April 2020) | Google Pay nicht geplant – Bezahlen per Smartphone via VR-Banking-App möglich |
Google Pay und Apple Pay: Angeblich weniger Entwicklungsaufwand für Banken
Während Bankinstitute unter iOS keine andere Wahl haben, als auf Apple Pay für mobiles Bezahlen zu setzen, ist es unter Android zwar möglich, eine eigene Lösung anzubieten – glaubt man den Aussagen von Torsten Daenert, sei der Aufwand, eine eigene Bezahl-App zu entwickeln, jedoch mit hohem Aufwand verbunden. Ein Beispiel: Da ein Konto mit einer Girocard von zwei Leuten genutzt werden könne, sei der Nutzer nicht eindeutig identifizierbar. Die Integration einer Girocard sei daher komplexer als bei einer Kreditkarte. Um in Deutschland beim Mobile Payment eine „relevante Marktmacht zu erhalten“, sei die Unterstützung von Girocards aber nötig. Im Grunde handle es sich also nicht um eine, sondern gleich mehrere Apps, da es neben der Girocard auch Visa und Mastercard für Android und iOS einzubinden gilt.
Den Entwicklungsaufwand unter Android könne man aber reduzieren, indem Banken die Google-Pay-Schnittstelle in ihre eigene App integrierten. In Australien und Polen haben sich sogar einige Banken dafür entschieden, komplett zur Google-Pay-App zu wechseln. Einige Bankinstitute hätten das Ziel von Google verstanden, so Diss. Der Softwareriese wolle keine Bank sein, sondern in erster Linie den „Payment-Bereich vorantreiben, mit dem Ziel des schnelleren, sichereren und einfacheren Bezahlens“, so die Google-Managerin. Ihr zufolge sollen in den nächsten Wochen und Monaten „etliche Partnerbanken hinzukommen“.
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Müssen wir das wirklich haben, das die weltgrößten Tec-Konzerne unser Zahlungsverhalten kennen?
Nein, Du und andere Hater müssen das nicht haben.
Bezahlen mit der Apple Watch ist die beste Erfindung seit geschnitten Brot. Ich habe dieses Jahr nur ein einziges Mal Bargeld abgehoben, und zwar gestern, um Möbelspediteuren Trinkgeld geben zu können. Alles andere habe ich mit Apple Pay bezahlt: Doppelklick auf den Home-Button, hinhalten, fertig. Keine PIN, keine Unterschrift, kein Kartenstapel am Arsch, kein Wechselgeld oder Geldautomat – genial. Gut, einmal im Bürgerbüro der Stadt und in einer Apotheke waren sie zu blöd, ihr vorhandenes Kontaktlos-Terminal richtig für Apple Pay zu konfigurieren, aber das wird auch noch.
Die Liste ist nicht aktuell.
Advanzia = fehlt (kann GooglePay)
Monese = kann GooglePay
DiPocket = fehlt (kann ApplePay und GooglePay)
1822direkt = kann kein GooglePay
Curve = fehlt (kann ApplePay)
Transferwise = kann GooglePay
Danke nochmal für den Hinweis. Fokus dieser Übersicht liegt auf Deutschland, DiPocket zählt aus meiner Sicht nicht dazu. Curve hatte ich drin, wurde aber offenbar nicht gespeichert . Monese und Transferwise sind drin. 1822direkt hat Google Pay angekündigt – die arbeiten offenbar immer noch daran (siehe Link in der Tabelle).
Barclaycard kommt
Zu Barclaycard: Google Pay wird seit April 2020 unterstützt, Apple Pay soll „in Kürze“ folgen.
Geht Curve jetzt in Deutschland mit Google Pay? Es gehen doch nur ganz bestimmte Curve Karten mit bestimmer Nummer am Anfang?