Alternativen zu Apple Pay: Warum Banken bald Zugriff auf den NFC-Chip im iPhone bekommen
Rechtsstreit um mutmaßlichen Machtmissbrauch: Apple will die NFC-Schnittstelle in seinen Endgeräten kostenlos für andere Entwickler öffnen. Damit lenkt Apple im Streit mit der EU-Kommission ein. Die hat den Konzern wegen möglichem Missbrauch seiner Marktmacht im Visier.
Aus einer Mitteilung der EU-Kommission von Freitag geht hervor, dass Apple nun Zugeständnisse machen will. Zuvor hatten die Wettbewerbshüter der Europäischen Union festgestellt, dass Apple mit seinem geschlossenen Ökosystem gegen EU-Verträge verstoßen könnte. Apple könnte eine Wettbewerbsstrafe der EU drohen.
Druck der EU führt zu Öffnung
Wohl um eine solche Strafe abzuwenden, bot Apple nun Öffnungen an. Zehn Jahre sollen sie in Kraft bleiben und von einem Treuhänder überwacht werden, heißt es in der Mitteilung.
Mit dem kostenfreien Zugriff auf den NFC-Chip von Apple-Geräten könnten Nutzende bald mehr Möglichkeiten haben, mit ihren Apple-Geräten zu zahlen. Bisher müssen Banken sich Apple Pay beugen, um ihren Kund:innen eine Lösung für Apple-Geräte anzubieten. Kontaktloses Zahlen ist bislang nur möglich, wenn die Debit- oder Kreditkarte des Nutzenden in der „Wallet“-App von Apple hinterlegt ist und Apple Pay genutzt wird.
Alternativen zu Apple Pay
Bei Smartphones und Smartwatches anderer Hersteller sind Banken flexibler, da sie bereits Zugriff auf die notwendige Schnittstelle haben, und Kund:innen haben die Wahl zwischen verschiedenen Apps für die Anwendung.
Während Apple seinen Fokus auf die hauseigene Bezahl-App mit Sicherheitsrisiken begründet, kritisieren Banken dieses Vorgehen seit Langem. Auch die EU-Kommission will die Abschottung des Apple-Ökosystems nicht dulden: Durch das Fehlen von Alternativen zu Apple Pay habe Apple hier eine marktbeherrschende Stellung, heißt es von der EU.
Bereits im Mai 2022 hatte die EU-Kommission Apple vorgeworfen, dass der Konzern damit seine Marktmacht missbrauche und zielgerichtet andere Anbietende für mobile Geldbörsen behindere.
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