
Der Arbeitsplatz ist ein Minenfeld voller Frustpotenzial: ein passiv-aggressiver Kommentar hier, eine undankbare Aufgaben da, und dann auch noch aufgebrummte Überstunden. Um den aufgestauten Frust rauszulassen, lassen viele im Büro Dampf bei ihren Arbeitskollege:innen ab. Hilfreich ist das laut einer neuen Studie allerdings nicht.
In dem Paper, das in der Clinical Psychology Review veröffentlicht wurde, untersuchen die beiden Forschenden Sophie Kjærvik und Brad Bushman ganze 154 Studien mit über 10.000 Teilnehmenden. Mit einer Meta-Analyse soll der beste Weg zum Umgang mit Frust und Wut festgestellt werden.
Besonders beruhigende Aktivitäten wie Atemübungen, Meditationen oder Yoga sollen dabei helfen, mit dem Frust umzugehen. Andersherum stacheln erregende Aktivitäten eher die Wut an. Eine Runde zu joggen, hilft also eher weniger. Auch das gemeinsame Meckern mit Kolleg:innen auf der Arbeit lädt den Frust im Kopf nicht ab.
Um mit der Wut umgehen zu können, müssen Menschen sie jedoch erst einmal bei sich erkennen.
Was ist Wut überhaupt?
Die Studie definiert Wut als „eine emotionale Reaktion auf eine reale oder eingebildete Bedrohung oder Provokation“. Im Vergleich zu anderen negativen konnotierten Emotionen wie Trauer oder Angst motiviert Wut zur Handlung und nicht zum Rückzug. Grund dafür ist die hohe Aufregung, die mit der Wut einhergeht. Das erhöht die Gefahr zur Gewalt.
Besonders wütend sind, wer hätte es gedacht, vor allem Männer. Auch beim Alter gibt es Auffälligkeiten. Während Menschen mit 30 am wütendsten sind, nimmt ihr Frust mit den Jahren immer weiter ab. Mit 80 ist die Emotion am schwächsten ausgeprägt. Auch die Kultur ist ein Faktor, wenn es um den Ausdruck von Wut geht.
Doch wie lässt sie sich bei der Arbeit abbauen?
So bleibst du ruhig
Wer bei der Arbeit ist, muss mit der Wut umgehen. Dass es hier viele erfolgreiche Techniken gibt, zeigt auch die Studie. Der Schlüssel ist dabei, die Aufregung anzugehen und sich so zu beruhigen. Atemübungen, Entspannungstechniken, Meditation, Yoga, Achtsamkeit können dabei helfen, die Wut zu managen. Hier sei die Wirkung über viele Studien sowohl in Feld- als auch in Laborsituationen hinweg belegt, so die Forschenden.