Artemis-Start: Astrofotograf von Twitter wegen angeblicher Pornografie gesperrt

Der Twitter-Algorithmus sah in der schlanken, aufrecht startenden Rakete offenbar die Repräsentation eines männlichen Geschlechtsteils und flaggte die Darstellung als Pornografie, was zur sofortigen Sperrung des Accounts des Herrn Kraus führte.
John Kraus: Gestoppt am Höhepunkt seiner Karriere
Damit waren die erheblichen Mühen, die Kraus auf sich genommen hatte, um der Welt den Artemis-Start in beeindruckenden Bildern zu zeigen, obsolet. Aufgrund der Account-Sperre konnte er noch nicht mal erklären, was passiert war.
Das übernahm dankenswerterweise Tim Dodd, der als „Everyday Astronaut“ auf Twitter unterwegs ist:
„Ich möchte bestätigen, dass unser guter Freund und außergewöhnlicher Raketenfotograf [John Kraus] seit gestern aus einem willkürlichen und dummen Grund komplett von Twitter ausgesperrt ist, und das am Tag des größten Starts seiner Karriere. Schlechtest mögliches Timing.“
Sperre bleibt fast 2 Tage bestehen
Trotz der sehr eindeutigen Fehlentscheidung Twitters, die übrigens auch andere Accounts betraf, die es wagten, die steil aufsteigende Rakete zu posten, dauerte es fast zwei volle Tage, bis Twitter den Account von Kraus reaktivierte. Der nutzte die zurück gewonnene Öffentlichkeit und twitterte:
„Fast zwei Tage später bin ich wieder da. Twitter hat soeben zugegeben, dass sie meinen Account fälschlicherweise sofort gesperrt haben, nachdem ich ein harmloses Video vom Artemis-I-Start gepostet hatte. Das war ein unglücklicher Fehler nach einem der größten Projekte meiner Karriere.“
Software-Filter running wild
Dabei wies Kraus Spekulationen zurück, dass die Sperrung entweder mit gezielten Massenmeldungen oder der erratischen Führung des neuen Twitter-Chefs Elon Musk zu tun gehabt haben könnte. Kraus schrieb:
„Jeder, der spekuliert, dass es etwas mit [Elon Musk] / der neuen Twitter-Politik / der Ablehnung von Nasa-Inhalten anstelle von SpaceX zu tun hat, oder dass es sich um einen ITAR-Verstoß handelt, liegt falsch. Es wurde fälschlicherweise automatisch von der Software/AI markiert“.
Um den Vorfall transparent zu machen, veröffentlichte Kraus das Video, das zu seiner Sperre geführt hatte, erneut. Macht euch selbst ein Bild.