Asteroid trifft Jupiter: Hobbyastronom fängt seltenen Moment im Video ein

Am vergangenen Montag, um 1:39 Uhr mitteleuropäischer Sommerzeit, fing der Hobbyastronom José Luis Pereira per Video einen hellen Lichtblitz im Äquatorialbereich des größten Planeten unseres Sonnensystems ein. Er hatte schon mit guten Bildern gerechnet, weil die Planeten Jupiter, Saturn und Mars in Opposition standen. Solche Nächte nutzt Pereira regelmäßig dazu, so viele Aufnahmen wie möglich anzufertigen, wie er space.com in einer schriftlichen Botschaft bestätigt hat.
Pereira lässt laufen: Beharrungsvermögen zahlt sich aus
In der Nacht auf Montag hatte Pereira zunächst befürchtet, dass die Wetterverhältnisse nicht ausreichen würden, um brauchbare Aufnahmen seines Lieblingsplaneten Jupiter zu bekommen. Dennoch ließ er seine Ausrüstung durchlaufen. Insgesamt 25 Videos mit einem lückenlosen Verlauf nahm er auf und speiste sie vor dem Zubettgehen in die Software Detect. Detect ist eine Software des Entwicklers Marc Delcroix, die Videoaufnahmen des Planeten Jupiter auswertet und auf Hinweise für Einschläge untersucht. Bestätigte Einschläge finden sich dann in dieser Liste wieder.
Am Morgen des 14. September fand Pereira dann die Software-Bestätigung für seine Beobachtung vor. Er sandte sie zur näheren Prüfung an Marc Delcroix, der nicht nur der Entwickler der Software, sondern ebenso Geschäftsführer der Französischen Astronomischen Gesellschaft (Société astronomique de France) ist. Delcroix bestätigte ihm, dass es sich bei seiner Aufnahme tatsächlich um die Dokumentation eines Einschlags handelte.
Esa sagt Danke beim Jupiter
Danach machte Pereiras Entdeckung die Runde und erreichte dabei auch die Europäische Weltraumagentur Esa, die sogar ein Foto des Einschlags über ihren Twitter-Account verbreitete.
Zwar gebe es nicht viele Informationen zu dem Objekt, das den Jupiter getroffen habe, schreibt die Esa. Es müsse aber entweder groß und/oder schnell gewesen sein, um einen derartigen Lichtblitz zu erzeugen. Für das Einstecken des Einschlags gebühre dem Jupiter Dank, so die Agentur.
Damit spielt die Esa auf die hohe Bedeutung an, die dem Jupiter als Planetenschutzschild zukommt. Mit seiner Größe geht eine immense Anziehungskraft einher, zudem liegt er nahe am Asteroidengürtel der Milchstraße. Damit fischt er irrlichternde Asteroiden quasi wie ein Magnet aus dem All, bevor sie auf anderen Planeten Unheil anrichten können. Immerhin mehr als 15 Einschläge steckt der Gasriese pro Jahr ein.
Hobbyastronom Pereira ist glücklich. Schon seit vielen Jahren versuche er beharrlich, einen solchen Moment einzufangen. Wer mehr über Pereiras Arbeit erfahren will, sollte seinen Flickr– und seinen Youtube-Kanal mit weiteren Materialien besuchen.