Nach Ausschreitungen: Apple pausiert Zusammenarbeit mit iPhone-Fertiger Wistron

(Foto: Shutterstock)
Unabgesprochene Lohnkürzungen, teilweise um fast 50 Prozent – die Mitarbeitenden des indischen Apple-Zulieferers Wistron machten ihrem Unmut kürzlich deutlich Luft. Sie randalierten, zerstörten Einrichtungsgegenstände sowie Montageeinheiten und versuchten auch, mehrere Pkw in Brand zu setzen. Jetzt hat auch Apple die Zusammenarbeit pausiert.
Wie Apple bekannt gegeben hat, soll Wistron den „Code of Conduct“ des Unternehmens verletzt und beispielsweise keine ordentlichen Maßnahmen zur Arbeitszeiterfassung ergriffen haben. Deshalb soll es dann zu „Verzögerungen bei der Auszahlung des Gehalts“ gekommen sein. Das hätten Nachforschungen ergeben, die sowohl Apple-Mitarbeiter als auch unabhängige Prüferinnen und Prüfern bei Wistron angestellt hatten.
„Wir haben die Zusammenarbeit mit Wistron pausiert und werden sie erst wieder aufnehmen, wenn Wistron Korrekturmaßnahmen erfolgreich umgesetzt hat“, heißt es in einem Statement des iPhone-Konzerns, das The Times of India vorliegt. Die Zeitung berichtet auch, dass Vincent Lee, Vizepräsident von Wistron India, die Kündigung erhalten habe. Ausstehende Gehaltszahlungen seien inzwischen erfolgt, heißt es weiter.
Wistron selbst äußerte sich dahingehend, dass die Fabrik in Narasapura noch neu sei und im Zuge der Expansion Fehler passiert seien. Prozesse, die Arbeitnehmendenrechte und die Gehaltszahlungen beträfen, müssten verbessert und aktualisiert werden. Außerdem habe man eine 24-Stunden-Hotline eingerichtet, bei der man Kritik auch anonym äußern könne.
Es ist freilich nicht das erste Mal, dass Apple-Zulieferer wegen der Bedingungen, unter denen Angestellte arbeiten müssen, in die Kritik geraten. Das chinesische Unternehmen Foxconn sah sich schon mit entsprechenden Vorwürfen konfrontiert, und auch der ebenfalls chinesische Zulieferer Pegatron stand bereits mehrfach in der Kritik.
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