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Autonom durch die City – VW testet selbstfahrende Autos in Hamburg

Rund 50 innovative Verkehrsprojekte hat die Stadt Hamburg angeschoben, um sie zum Weltkongress für intelligente Verkehrssysteme in zweieinhalb Jahren zu präsentieren. VW ist unter anderem mit autonom fahrenden Autos dabei.

3 Min. Lesezeit
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Volkswagen-Fahrzeuge vom Typ E-Golf fahren autonom auf einer Teststrecke in Hamburg. (Foto: Friso Gentsch; VW)

Auf einigen Hamburger Straßen werden ab sofort fünf technisch hochgerüstete Elektro-Golfs unterwegs sein, um für Volkswagen neue Erkenntnisse über autonomes Fahren in Großstädten zu gewinnen. Die Fahrzeuge sind bestückt mit elf Laserscannern, 14 Kameras, Ultraschall- und Radarsensoren, wie Axel Heinrich, Leiter der VW-Konzernforschung, am Mittwoch in der Hansestadt mitteilte. Allein die Computertechnik nimmt den gesamten Kofferraum des Fahrzeugs ein. Sie verarbeitet bis zu fünf Gigabyte Daten pro Minute. Es wird immer ein Fahrer an Bord sein, um die Touren zu überwachen und bei Bedarf eingreifen zu können.

VW testet autonomes Fahren in Hamburg

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Die Autos fahren zunächst auf einem drei Kilometer langen Teilstück einer neun Kilometer langen Strecke, die Hamburg eigens für Testzwecke definiert hat und mit zusätzlicher Infrastruktur aufrüstet. So können die Ampeln direkt mit den Autos kommunizieren und müssen nicht von Kameras ausgelesen werden. Die Ergebnisse der Fahrten sollen in die Forschungsprojekte des Konzerns zum autonomen Fahren und zur Optimierung des Individualverkehrs eingehen.

Volkswagen-Fahrzeuge vom Typ e-Golf fahren autonom auf einer Teststrecke in Hamburg. (Foto: Friso Gentsch; VW)

Volkswagen-Fahrzeuge vom Typ E-Golf fahren autonom auf einer Teststrecke in Hamburg. (Foto: Friso Gentsch; VW)

Bislang habe VW autonomes Fahren auf dem Wolfsburger Werksgelände getestet, doch bedeute der Schritt in den realen Stadtverkehr eine neue Herausforderung. „Da gibt es viel mehr Situationen; mit Radfahrern, mit Fußgängern, Bürgersteigen, schnellen Spurwechseln, Ampeln, schmaleren Fahrspuren“, sagte Heinrich. Für Autobahnen, wo alle Fahrzeuge kreuzungsfrei in ähnlicher Geschwindigkeit in die gleiche Richtung fahren, seien autonom fahrende Fahrzeuge einfacher zu entwickeln.

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Die Teststrecke für autonomes Fahren in Hamburg. (Bild: VW)

Die Teststrecke für autonomes Fahren in Hamburg. (Bild: VW)

Selbstfahrende Autos in den USA schon weiter verbreitet

In den USA gehören vor allem im Silicon Valley selbstfahrende Autos im Stadtverkehr längst zum Alltag. In Kalifornien haben 62 Unternehmen die Erlaubnis, selbstfahrende Autos auf öffentlichen Straßen zu testen, dazu gehören aus Deutschland VW und Mercedes sowie die Zulieferer Bosch und Continental.

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Selbstfahrendes Auto der Alphabet-Tochter Waymo. (Foto: Sundry Photography/Shutterstock)

Als besonders weit gilt die Google-Schwesterfirma Waymo, die seit einigen Monaten einen ersten kostenpflichtigen autonomen Taxi-Service in einem Vorort der Stadt Phoenix im Bundesstaat Arizona betreibt. Er steht zunächst ausgewählten Anwohnern offen und soll mit der Zeit ausgeweitet werden. Waymo testet auch Fahrzeuge ohne Menschen am Steuer, in dem kommerziellen Dienst kommen die Wagen aber noch mit einem Sicherheitsfahrer. Vor der Gründung von Waymo schickte Google bereits vor zehn Jahren seine autonomen Fahrzeuge  auf Testfahrten in Kalifornien. „Waymo und Google haben mehr Testkilometer, aber auch noch einen weiten Weg vor sich“, sagte Heinrich auf die Frage, wann autonom fahrende Fahrzeuge marktreif sein könnten.

(Foto: General Motors)

Die autonome Chevy-Bolt-Variante Cruise AV von GM. (Foto: General Motors)

In den USA bereiten die Autoriesen General Motors und Ford ebenfalls den Start ihrer selbstfahrenden Taxi-Angebote vor. GM schickt dafür seit Jahren mit dem zugekauften Startup Cruise selbstfahrende Autos in San Francisco auf die Straße. Ford testet unter anderem in Miami.

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Volkswagen kooperiert bei seinen autonomen Fahr-Systemen unter anderem mit dem amerikanischen Startup Aurora. Es wird vom ehemaligen Leiter von Googles Programm zur Entwicklung selbstfahrender Autos, Chris Urmson, geführt.

Die Hamburger Wetterbedingungen könnten die Fahrzeuge auf die Probe stellen: Regen, Schnee und Glatteis gelten nach wie vor als eine Herausforderung für die Systeme. „Am Ende sollen die Autos unter allen äußeren Bedingungen fahren, unter denen auch ein Mensch fahren könnte“, sagte Helge Neuner, bei der VW-Forschung verantwortlich für autonomes Fahren. „Aber deutlich sicherer.“ Zunächst werde es jedoch Einschränkungen und Begrenzungen geben.

Das VW-Versuchsprojekt und die nutzer- und herstelleroffene Teststrecke gehören zu den Vorbereitungen der Hansestadt für den Weltkongress für intelligente Verkehrssysteme (ITS) im Herbst 2021. Hamburg hat dazu rund 50 Einzelprojekte angeschoben und Partnerschaftsverträge mit großen Unternehmen abgeschlossen, darunter VW. Der Konzern ist auch mit dem Elektro-Sammeltaxi Moia in der Hansestadt aktiv, das in der übernächsten Woche seinen kommerziellen Betrieb aufnimmt. Das Projekt zum autonomen Fahren wird vom Bund mit mehr als zehn Millionen Euro gefördert; der Beitrag des VW-Konzerns ist mindestens ebenso hoch. dpa

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