Autonomes Fahren: Forschungsteam bringt Autos umweltfreundlichen Fahrstil bei
Forscher:innen am Massachusetts Institute of Technology (MIT) haben eine künstliche Intelligenz gegen das Stehen an der roten Ampel entwickelt. Die Lösung: grüne Ampeln. Das heißt nicht, dass fortan alle Ampeln gleichzeitig auf Grün springen – stattdessen werden die Fahrzeuge geschickt gelenkt. Vereinfacht erklärt prüft die KI, wo sich Ampeln befinden und wann sie auf Grün springen. Dementsprechend werden die Autos mit angepasster Geschwindigkeit gelenkt. Die Folge: eine grüne Welle.
Leicht ist das nicht, schließlich gibt es sehr viele verschiedene Szenarien an Kreuzungen, die sich auf den Verkehr auswirken können. All das muss die KI wissen. Gleichzeitig muss die KI die Informationen so verarbeiten, dass sie die richtigen Befehle an das autonome Fahrzeug weitergibt, damit das entsprechend angepasst fährt.
Geringerer Sprit-Verbrauch – besser für die Umwelt
Die optimierte Fahrweise soll für einen gleichmäßigen Verkehrsfluss sorgen. Bremsen, wieder Anfahren und plötzliches heftiges Stoppen kostet Sprit und pustet Abgase in die Luft. Auch beim Stehen an der Ampel mit laufendem Motor werden Treibhausgase ausgestoßen, ohne dass das Fahrzeug ordentlich weiterkommt. Eine Vermeidung von dem ständigen Bremsen und Warten, wie es besonders Innenstadt-Fahrer:innen kennen, würde der Umwelt also guttun.
„Das Leben von niemandem ist besser, weil er an einer Kreuzung festsitzt“, so Cathy Wu, eine Hauptautorin der Studie. Bei vielen Maßnahmen zur Klimawandel-Bekämpfung werde „ein Unterschied in der Lebensqualität erwartet“, was Personen von der Umsetzung der Maßnahmen abschreckt. Bei dem KI-optimierten Fahren wäre diese „Hürde viel niedriger“, so Wu. Voraussetzung ist allerdings, dass die Fahrer:innen autonome Fahrzeuge nutzen. Die KI funktioniert nämlich nur für diese Fahrzeuge. „Normale“ Autofahrer:innen, die nicht in einem autonomen Fahrzeug sitzen, werden von der KI also erstmal nicht profitieren.
Aktueller Stand: Forschungsprojekt
Aktuell ist die KI also ein Forschungsprojekt, das auf autonom fahrende Fahrzeuge ausgelegt ist. Zudem wurde es bisher nur mit einer Verkehrssimulationsplattform – und noch nicht auf einer echten Straße – getestet. Das Ergebnis: Sollte jedes Fahrzeug so autonom fahren, würde der Kraftstoffverbrauch um 18 Prozent gesenkt werden, die Kohlendioxidemissionen um 25 Prozent. Die MIT-Forscher:innen werden die KI nun noch weiter testen, beispielsweise hinsichtlich der Sicherheit.
Die MIT-Forscher:innen sind nicht die ersten, die sich mit einer Optimierung des Autofahrens beschäftigen. Wissenschaftler:innen der Aston University im englischen Birmingham haben intelligente Ampeln entwickelt, die Staus verhindern sollen. Die sind dann auch für reguläre Autofahrer:innen nutzbar. Bisher sind all diese Ideen allerdings noch nicht im Alltag umgesetzt worden.