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IT-Chaos der Postbank: Fintech-Experten halten Reaktion der Bafin für unfair

Legt die Bafin unterschiedliche Maßstäbe an? Vertreter:innen aus der Fintech-Branche fordern ein härteres Vorgehen der Bankenaufsicht gegenüber der Postbank.

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Sorgt mit IT-Umstellung für Aufsehen: Bei der Postbank erzeugte eine Systemmigration Chaos. (Foto: Nitpicker/Shutterstock)

Aufgrund der verpatzten IT-Umstellung für Postbankkund:innen hat die Bankenaufsicht Bafin der Deutsche-Bank-Tochter eine:n Sonderbeauftragte:n an die Seite gestellt. Diese Maßnahme ist einigen Vertreter:innen der Fintech-Branche allerdings nicht genug. Sie zweifeln daran, dass die Aufsichtsbehörde ihrem Grundsatz „gleiches Geschäft, gleiches Risiko, gleiche Regeln“ wirklich nachkommt.

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Wie das Handelsblatt berichtet, kritisieren Fintech-Gründer:innen die Bankenaufsicht wegen einer Ungleichbehandlung von etablierten Banken und Startups. „Bei Fintechs wurden in der Vergangenheit auch drastischere Maßnahmen ergriffen“, sagt Miriam Wohlfarth, die die beiden Fintechs Ratepay und Banxware gegründet hat, der Zeitung.

Defi-Startup-Gründer Peter Grosskopf stimmt ihr zu: „Die Systemrelevanz ist viel höher als bei jedem anderen Fintech. Etablierte Banken dürfen keinen Welpenschutz haben“, sagt er dem Handelsblatt.

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Postbank im Visier der Aufsicht

Wie die Zeitung weiter berichtet, hätten weder die Deutsche Bank als Postbank-Mutter noch die Behörde ihnen gegenüber zu den Vorwürfen Stellung bezogen. Bafin-Chef Mark Branson hat allerdings bereits zuvor öffentlich geäußert, dass seine Behörde nicht strenger gegen kleine Unternehmen vorgehe als gegen große.

Seit Montag hat die Bafin eine:n Sonderprüfer:in zum Mutterkonzern Deutsche Bank entsandt. Damit zieht die Aufsichtsbehörde Konsequenzen aus dem Servicerückstau, der durch die IT-Umstellung der Postbank entstanden ist. Die beauftragte Person soll prüfen, ob die Bank ihrem straffen Zeitplan für die Aufarbeitung nachkommt.

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Bei der Umstellung sollten Daten, Konten und sämtliche Produkte vom alten Postbank-System auf das des Mutterkonzerns migriert werden. Das soll der Bank jährlich 300 Millionen Euro an Einsparungen bringen. Die Migration verlief aber nicht reibungslos, sodass viele Konten nicht mehr erreichbar waren, Unterkonten falsch angezeigt oder Transaktionen nicht ausgeführt wurden. Davon sollen insgesamt zwölf Millionen Kund:innen betroffen gewesen sein.

Vertriebsziele um 30 Prozent zurückgeschraubt

Wie die Wirtschaftswoche am Donnerstag unter Berufung auf Insider:innen berichtet, soll die Postbank gleichzeitig die Ziele der Vertriebsmitarbeitenden um 30 Prozent gesenkt haben. Betreffen soll das den Zeitraum von September bis Dezember dieses Jahres.

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Die Begründung: Die Mitarbeitenden der Postbank müssten sich seit Monaten um die Anliegen aufgebrachter Bestandskund:innen kümmern, die von dem IT-Chaos betroffen sind. Das ließe kaum noch Zeit, um neue Kund:innen zu gewinnen oder Kredite und Fonds zu verkaufen, schreibt die Wirtschaftswoche unter Berufung auf Postbank-Kreise. Dabei hat die Postbank bereits 400 zusätzliche Mitarbeitende aus dem eigenen Haus an das Thema gesetzt, wie Deutsche-Bank-Chef Christian Sewing verkündete.

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