Netflix goes Gaming: Nächstes Jahr soll es Spiele auf der Plattform geben

Der Netflix-Konzern hat neue Konkurrenten ausgemacht: Computerspiele wie Fortnite. Nun startet er angeblich mit einem eigenen Angebot. (Bild: Epic Games)
Netflix geht auf Expansionskurs und plant zusätzlich zu Filmen und Serien auch Computerspiele zu streamen. Dazu stellte das Unternehmen den Gaming-Veteranen Mike Verdu ein. Berichten zufolge soll er eine Abteilung aufbauen, die das Gamestreaming für die Plattform entwickelt und mit Leben füllt. Netflix ist nicht neu im Spielesektor, Games als teil des namensgleichen Streamingdienstes wären es schon. Im Mai waren eine entsprechende Stellenbeschreibung und erste Hinweise aufgetaucht.
Die Einstellung von Mike Verdu bestätigte das Unternehmen dem Wirtschaftsmagazin Bloomberg gegenüber bereits. Er fungiere als Vice President of Game Development (Abteilungsleiter für Spieleentwicklung) und berichte an Chief Operating Officer (COO) Greg Peters, so ein Sprecher. Demnach untersteht er direkt der obersten Führungsriege. Verdu arbeitete zuvor bei VR-Pionier Oculus und war dort für Augmented- und Virtual-Reality-Spiele zuständig gewesen. Bis 2018 führte er Studios bei einem der größten Player im Computerspielemarkt: Electronic Arts (EA). Er verantwortete dort EAs Mobile-Sparte, vorher stand er bei Zynga und anderen Spielefirmen unter Vertrag. Verdus Aufgabe bestand häufig darin, ganze Spieleportfolios zu schaffen. Darin könnte auch jetzt seine Aufgabe bestehen.
Bei den erfolgreichen Franchises Black Mirror und Stranger Things hat Netflix in der Vergangenheit bereits erste Schritte in Richtung Gaming gemacht. Zunächst experimentierte das Unternehmen im Zuge von „Black Mirror: Bandersnatch“ mit interaktiven Formaten. Für Stranger Things brachte Netflix ein Handyspiel heraus und portierte es später auch für Windows und die Konsolen-Plattformen. Zusätzlich arbeitete das Unternehmen an einem Titel zu dem Netflix-Film „The Dark Crystal: Age of Resitance“. Die Chefetage erkannte zuletzt, dass es Konkurrenz von einer unerwarteten Seite gibt. Sie nannte das Battle-Royale-Spiel „Fortnite“ als Beispiel.
Den Berichten zufolge hat Netflix zunächst nicht vor, zusätzliche Gebühren für das Angebot zu erheben. Anscheinend liegt die Strategie eher darin, neue Kunden zu locken. Außerdem kann Netflix damit etwas anbieten, das die Streaming-Konkurrenz von Disney, Amazon und Warnermedia nicht im Katalog hat. Die Titel könnten dabei die Vermarktung der Serien stützen und auf der anderen Seite die Verweildauer auf der Plattform erhöhen, sagen Medienanalysten. Weitere Hinweise für eine künftige Spieleintegration gibt es auch: Ein iOS-Entwickler hat entsprechende Frameworks in den Tiefen der App entdeckt.
Die Börse belohnt den Move mit einem Kursanstieg von fast drei Prozent. Zuletzt strafte sie den Streaming-Markführer für schwächelnde Nutzerzahlen ab.
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