Berlin testet ein neues Ampelsystem mit Wärmebildkameras und Radar an der Kreuzung am Strausberger Platz. So sollen die Ampeln besser erkennen, wie viele Radfahrer und Fußgänger warten, und die Ampeln intelligenter schalten, sodass der Verkehr besser fließt.
Über die Umbauarbeiten an der Kreuzung berichtet die Berliner Morgenpost, die sich dabei auf eine Pressemitteilung der Stadt Berlin bezieht. Die Bauarbeiten für das Pilotprojekt haben bereits begonnen und sollen rund 2,5 Millionen Euro kosten.
Hier werden Radartaster an den neuen Ampeln angebracht, die automatisch erkennen, wenn ein oder mehrere Fußgänger an einem Übergang warten. Das Radar soll auslösen, wenn sich jemand im Radius von 70 Zentimetern um die Ampel befindet, und eine Grünphase einleiten. Einen Druckknopf soll es trotzdem weiterhin geben.
Wärmebildkameras sehen, wo Radfahrer hinfahren
Um die Radfahrer zu koordinieren, sollen Wärmebildkameras an der Kreuzung zum Einsatz kommen. Diese sind an den Ampeln angebracht und sollen erkennen, auf welcher Spur sich Radfahrer befinden.
Wird ein Radfahrer auf einer Geradeausspur erkannt, soll die Ampel diesem schnellstmöglich eine Grünphase ermöglichen. Ist kein Radfahrer vor Ort oder jemand auf der Abbiegespur, bekommt der Autoverkehr die Grünphase.
Durch beide Techniken sollen längere Grünphasen für Autofahrer ermöglicht werden, da die Ampeln nicht mehr unnötig umschalten, wenn niemand wartet. Anders herum bekommen Radfahrer und Fußgänger Grünphasen wenn nötig.
Strausberger Platz: Problemzone für den Verkehr
Die Kreuzung am Straußberger Platz wurde für das Pilotprojekt ausgewählt, weil sie als Problemstelle für Berliner gilt. Laut Morgenpost sind Berliner Autofahrer und Radfahrer gleichermaßen von der momentanen Schaltung der Ampelanlage an der Kreuzung irritiert.
Auch darum sollen die Ampeln selbst an der Kreuzung neu platziert und dadurch sichtbarer als zuvor für die Verkehrsteilnehmer werden. Sollte das Pilotprojekt Erfolge zeigen, könnte es an weiteren Kreuzungen in Berlin implementiert werden.