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Verkehrswende: Wasserstoff laut Studie auf Straße und Schiene „wenig sinnvoll“

Wasserstoff wird eine tragende Rolle für die Energiewende besitzen, prognostiziert eine Studie vom Fraunhofer-Institut. Aber nicht auf der Straße oder der Schiene.

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Eine Studie des Fraunhofer-Instituts kommt zu dem Schluss: Wasserstoff ergibt beim Landverkehr einfach keinen wirtschaftlichen Sinn. (Foto: Stephen Barnes/Shutterstock)

In einer Studie zur „Preiselastischen Wasserstoffnachfrage in Deutschland“ stellen Wissenschaftler:innen des Fraunhofer-Instituts für System- und Innovationsforschung (ISI) die Frage nach der Zukunft von Wasserstoff. Im Zentrum steht die Nachfrageentwicklung des Treibstoffs in bestimmten Sektoren bis 2045.

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Das Kernergebnis: Der Mangel an Optionen, um die deutschen Ziele zur Reduzierung der Treibhausgase zu erreichen, hält die Preise hoch. Das liegt vor allem an dem Energiehunger bestimmter Industrien, der auf der anderen Seite den Wasserstoffeinsatz im Verkehr unwirtschaftlich macht. Zwei Ausnahmen davon: Flug- und Schiffsverkehr.

Industrienachfrage nach H₂ lässt sich noch nicht decken

Martin Wietschel hat das Projekt geleitet. Er sagt, die Stahl- und Grundchemieindustrie brauche 2045 in etwa 250 Terawattstunden Wasserstoffenergie. Dazu müssten immense Elektrolysekapazitäten in Höhe von etwa 20 Gigawatt aufgebaut werden. Das entspräche rund dem 40-Fachen der gegenwärtig installierten Elektrolyseleistung – weltweit.

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Im Flug- und Schiffsverkehr sieht es ähnlich aus: Die Wissenschaftler:innen prognostizieren einen Bedarf von 209 Terawattstunden an alternativen Antriebsenergieträgern. Daher sei es unwahrscheinlich, dass Wasserstoff beim Verkehr zu Land eingesetzt werde, „weil es hier mit der direkten Elektrifizierung eine Alternative gibt“.

Wasserstoff bleibt durch Infrastrukturkosten und Nachfrage teuer

Die Autor:innen spielen Großhandelspreise durch. Sie kommen auf das Ergebnis, dass ein günstiger Wasserstoffeinsatz erst bei 90 Euro pro Megawatt möglich sei. Einen Nachfrageboom sehen sie bei 50 Euro pro Megawatt. Aber: „Dies ist aufgrund einer Vielzahl von Kosten für Herstellung, Transport oder Vertrieb jedoch eher unwahrscheinlich.“

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Deutlich höhere Preise von über 90 Euro seien viel realistischer. Eine groß angelegte Förderung von Wasserstoff bei Heizung, landgestütztem Verkehr oder energetischer Nutzung in der Industrie „erscheint aus diesem Grund wenig sinnvoll“.

Bis 2030 bleibt die Nachfrage stabil niedrig

Elastischer sieht die Studie den Preis von Wasserstoff als Energiespeicher. Er sei etwa für die Flexibilitätserhöhung nützlich, um Angebot und Nachfrage auszugleichen. Allerdings steht er in Konkurrenz zu Wärmepumpen, Wärmenetzen und Elektroautos. Außerdem gebe es noch weitere attraktive Speichermöglichkeiten und voraussichtlich einen stärkeren Ausbau von erneuerbaren Energien.

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Bis 2030 rechnet das Papier mit einer niedrigen Wasserstoffnachfrage im Bereich von 40 Terawattstunden. Niedrige Preise solle jedoch niemand erwarten, und das dürfte demnach auch nicht zur Steigerung der Nachfrage beitragen.

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