Besser als ChatGPT? Anthropic bringt Chatbot Claude nach Europa
In Zukunft können Nutzer:innen von ChatGPT auch in Europa zu einer Alternative greifen, die unter Umständen sogar besser ist als das Angebot des derzeitigen KI-Platzhirsches OpenAI. Laut Anthropic ist das hauseigene KI-Sprachmodell Claude jetzt auch in Europa und unter anderem für die Sprachen Deutsch, Französisch, Spanisch und Italienisch verfügbar.
Claude 3, wie die aktuelle Generation des Sprachmodells heißt, soll es in Europa als Webversion, iPhone-App und in einer Variante für Unternehmen geben. In technischen Tests hatte Claude zuletzt besser abgeschnitten als ChatGPT und soll laut Mitgründer Jared Kaplan besonders gut darin sein, auch lange Texte zusammenzufassen und entsprechende Fragen dazu zu beantworten.
Claude soll weniger Fehler machen als ChatGPT
Ein weiterer Vorteil: Um sogenannte Halluzinationen und damit falsche Angaben des KI-Modells zu minimieren, gleicht Claude seine Antworten noch einmal mit Fakten ab, bevor er sie gibt. Dasselbe Prinzip kommt auch zum Einsatz, um Diskriminierung und Beleidigungen zu vermeiden.
Laut dem Tech-Blog Techcrunch ist Claudes Start in Europa nur ein Schritt, mit dem Anthropic sein Wachstum beschleunigen möchte. Bei einer Bewertung von 18,4 Milliarden US-Dollar hat das US-Startup bislang acht Milliarden Dollar eingesammelt, den Großteil davon im vergangenen Jahr.
Anthropic sieht sich für die besonderen Anforderungen in Europa gerüstet
Gegenüber Techcrunch hat die Mitgründerin und Präsidentin Daniela Amodei den aktuellen Plan bestätigt, mehr Primärkapital beschaffen zu wollen. Zu den aktuellen Investoren gehören unter anderem SAP, Google, Amazon und Zoom.
Laut Amodei sind die Wachstumsraten in der KI-Branche stark und vor allem in wichtigen europäischen Märkten wie Frankreich und Deutschland weiter im Aufwind. Ihr Unternehmen arbeite fleißig daran, Vorschriften wie die DSGVO innerhalb der EU einzuhalten.
Der Schwerpunkt liegt auf der Sicherheit
„Anthropic wurde mit der Prämisse gegründet, die sichersten KI-Systeme der Branche zu entwickeln und eine Vorreiterrolle in der KI-Sicherheitsforschung zu übernehmen“, sagte die Präsidentin des Startups. Ein Schwerpunkt liege darin, mittels integrierter automatisierter Systeme zu verhindern, dass die KI-Technologie für politische Kampagnen und Lobbyarbeit missbraucht wird.
Den Europastart von Claude kündigt Anthropic an, kurz nachdem OpenAI eine Neuerung von ChatGPT vorgestellt hat. Mittels einer Smartphone-Kamera kann der sprechende KI-Chatbot von OpenAI bei der Kommunikation mit einem Menschen jetzt auch visuelle Informationen einbeziehen.