Bewerber-Studie zeigt: 77 Prozent der Lebensläufe sind KI-manipuliert – wieso das ein Problem ist

Mit künstlicher Intelligenz können uns im Arbeitsalltag viele Aufgaben abgenommen werden. Die Einsatzgebiete von KI beginnen für viele aber schon vor dem Beginn des eigentlichen Jobs. Das zeigt eine Analyse der HR-Website Remote (via Onlinemarketing.de). In der Analyse wurden weltweit 4.000 Führungskräfte befragt, wie viele Bewerber:innen KI für ihren Lebenslauf und andere Bewerbungsunterlagen einsetzen.
Viele Bewerber:innen hübschen ihren Lebenslauf mit KI auf
Das Ergebnis: In den vergangenen sechs Monaten haben 77 Prozent der befragten Führungskräfte Lebensläufe auf dem Tisch gehabt, an denen KI zumindest beteiligt war. Besonders erschreckend war für die Führungskräfte, dass die künstliche Intelligenz immer häufiger genutzt wird, um den Lebenslauf der Bewerber:innen zu verbessern. Die KI übertreibt in einigen Punkten und macht falsche Angaben über die Fertigkeiten und Erfahrungen der Personen.
Der Anteil an KI-generierten Lebensläufen steigt dabei mit der Verantwortung der Jobposition. So kam es bei etwa 86 Prozent der Bewerbungen für eine Position mit Senior-Level vor, dass Anzeichen von KI entdeckt werden konnten. Und auch potenzielle Executives schrecken nicht vor KI zurück, sondern setzen sie besonders häufig ein. Hier lagen 88 Prozent der HR-Mitarbeitenden mindestens einen KI-Lebenslauf in der besagten Zeitspanne vor.
Auffällig ist zudem, dass die KI-Lebensläufe in manchen Branchen häufiger vorkommen. Die negativen Spitzenreiter sind dabei die Finanz- und Telekommunikationsbranche. Hier hatten 80 bis 86 Prozent der Personalverantwortlichen in den vergangenen sechs Monaten KI-generierte Bewerbungen vor sich. Mitarbeitende im HR-Bereich schlagen deshalb Alarm. 92 Prozent von ihnen sehen diese Entwicklung als problematisch für ihre und andere Unternehmen an.
Das liegt hauptsächlich daran, dass durch die KI-Bewerbungen Mehraufwände für die HR-Abteilungen entstehen. Alle Daten in den Bewerbungen müssen auf ihre Echtheit überprüft werden. Zwar stellt sich meistens in den Bewerbungsgesprächen heraus, dass die Person doch nicht die angegebenen Fertigkeiten besitzt, doch entstehen dadurch unnötige Zeitaufwände für alle Beteiligten. Zudem wirft es auf die Bewerber:innen kein gutes Licht, wenn sie bei den KI-generierten Lügen ertappt werden.