Ticket per Gesichtserkennung lösen: In der U-Bahn von Moskau ist das jetzt möglich
„Um in die U-Bahn einzusteigen, brauchen Fahrgäste weder eine Karte noch ein Smartphone – sie müssen nur in die Kamera am Drehkreuz schauen“, erläuterte Liksutow. An mehr als 240 Metro-Stationen in Europas größter Metropole funktioniere das System inzwischen.
Um es zu nutzen, müssen Fahrgäste ein Foto von sich, ihre Bankkarte und ihre Karte für Fahrten mit Bahn und Bus hochladen und diese mit der Metro-App verknüpfen, wie es hieß. „Moskau ist die erste Stadt der Welt, in der das System in diesem Umfang funktioniert“, sagte der Vize-Bürgermeister.
„Face Pay“ auch mit Maske nutzbar
Er rechnet damit, dass die „Face Pay“ genannte Bezahlmethode in den kommenden zwei bis drei Jahren von 10 bis 15 Prozent der Fahrgäste genutzt werden wird. Sie sei sicher und könne auch beim Tragen von Corona-Schutzmasken genutzt werden, versicherten die Behörden.
Die unabhängige Organisation Roskomswoboda warnte dagegen, die Aussagen über die Sicherheit des Systems seien „ziemlich zweifelhaft“. Daten könnten zudem in die Hände der Sicherheitsdienste gelangen. Technologien zur Gesichtserkennung werden in Russland seit längerem ausgebaut. Darüber wurden zuletzt auch Corona-Patienten aufgespürt, die sich nicht in Quarantäne zu Hause begeben hatten. dpa
Menschenrechtsaktivisten sagten, dass die Kameras verwendet wurden, um Demonstranten zu identifizieren, die an Kundgebungen zur Unterstützung des inhaftierten Oppositionspolitikers Alexei Nawalny teilnahmen. Die Gesichtserkennung wurde auch verwendet, um Covid-19-Quarantänen während der zweimonatigen Sperrung Russlands im Frühjahr 2020 durchzusetzen.
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