Anzeige
Anzeige
Kommentar
Artikel merken

Bezahlt mich endlich fürs Anschauen eurer Werbung!

Wer bei Youtube-Videos die Werbung geduldig über sich ergehen lässt, wird dafür auch noch bestraft. Ein Unding, findet unser Redakteur.

Von Anton Weste
2 Min. Lesezeit
Anzeige
Anzeige

Warum genau bekomme ich jetzt noch mehr Werbung? (Foto: Allen.G / Shutterstock)

Auf Youtube schaue ich gerne Clips oder lasse eine Musikplaylist im Hintergrund laufen. Die auffälligsten Störungen des Mediengenusses kommen dabei von Instream-Ads, die sich nach fünf Sekunden Anlaufzeit überspringen lassen. Ein von Werbern gerne genutztes Format. Ja, ich weiß, dass sich kostenlose Angebote mit Werbung finanzieren müssen. Entscheidend ist jedoch, wie mich die Plattform-Betreiber behandeln: Respektvoll als Kunden ihrer Anzeigenkunden? Oder als reines Nutz(er)vieh, über das der Werbekübel großflächig ausgekippt wird?

Anzeige
Anzeige

Meine Toleranz für Werbung und meine Bereitschaft, zur Fernbedienung zu greifen, schwanken und sie können unterschiedlich ausgeprägt sein, wenn die Instream-Anzeige startet. Sie entscheiden darüber, welche von beiden Möglichkeiten ich nutze:

  1. Ich klicke nach fünf Sekunden Werbung auf „Überspringen“.
  2. Ich lasse die Werbung über mich ergehen.

Welches Verhalten ist Youtube und seinen Werbekunden wohl willkommener? Wenn ich die Werbung genervt wegklicke, verbinde ich den Werbetreibenden erstens mit einem negativen Gefühl. Zweitens nehme ich seine Werbebotschaft gar nicht wahr. Und drittens entgehen Youtube die Einnahmen für diese Einblendung, da erst nach einer Betrachtungsdauer von 30 Sekunden die Anzeige als ausgespielt abgerechnet wird.

Anzeige
Anzeige

Anreize zum Schauen von Werbung? Fehlanzeige

Man sollte also meinen, ich bekomme einen Anreiz, Werbung auch mal durchlaufen zu lassen. Aber das Gegenteil ist der Fall: Lasse ich mich auf eine wegklickbare Werbung ein, bekomme ich direkt im Anschluss noch eine weitere angezeigt. Sie kommen immer im Zweierpack. Getreu nach dem Motto: Der hat sich bei der ersten schon nicht gewehrt, da können wir gleich noch eine hinterherschieben.

Anzeige
Anzeige

Anstatt mich dafür zu belohnen, Werbung anzuschauen, werde ich noch bestraft. Das ist der falsche Weg, um meine Werbeakzeptanz aufzubauen. Dabei gäbe es Möglichkeiten, um Anreize zum Werbung-Ertragen zu schaffen: Habe ich eine Anzeige bis zum Ende geschaut, könnte mich Youtube etwa für die nächsten 20 oder 40 Minuten mit Werbung verschonen. Oder bevorzugt nicht überspringbare, aber dafür kürzere Werbeclips ausspielen, wenn ich anscheinend zu diesem Verhalten neige.

Der mit Kryptotechnologien arbeitende Browser Brave macht vor, wie es besser geht: Er münzt die Aufmerksamkeit der Nutzer in eine Währung um. Nutzer können durch das Anschauen von Werbung sogenannte Basic Attention Tokens (BAT) erwerben. Diese Tokens kann man wiederum an Websites spenden, die man unterstützen will. BAT lassen sich in eine Währung nach Wahl umtauschen.

Anzeige
Anzeige

Youtubes Problem ist, dass es zwei Geschäftsmodelle mit sich widersprechenden Zielen verfolgt. Neben den Werbeeinnahmen will der Videodienst nämlich auch noch seine kostenpflichtigen Abos Youtube Premium und Youtube Music Premium an die Nutzer verkaufen, mit denen sich Youtube werbefrei verwenden lässt. Das Unternehmen hat also durchaus eine Motivation, die Werbung schwer verdaulich zu machen und die Free-User dazu zu drängen, endlich das verflixte Abo abzuschließen. Aber ob das der richtige Weg ist?

Die Personalisierung der Werbung will dem Nutzer die für ihn besten Angebote unterbreiten. Dazu sollte auch ein Werbemanagement gehören, das die Souveränität und Entscheidungsfreiheit des Nutzers miteinbezieht. Setzt ihn nicht nur dem Werbemedium passiv aus und hofft darauf, dass er schon alles schlucken wird. Wer dem Nutzer die Möglichkeit gibt, Form und Inhalt der Werbung selbst auszusuchen, der kann auch auf eine bessere Werbewirkung hoffen.

Und hier noch Werbung für andere unserer Artikel, die dich auch interessieren könnten:

Mehr zu diesem Thema
Fast fertig!

Bitte klicke auf den Link in der Bestätigungsmail, um deine Anmeldung abzuschließen.

Du willst noch weitere Infos zum Newsletter? Jetzt mehr erfahren

Anzeige
Anzeige
8 Kommentare
Bitte beachte unsere Community-Richtlinien

Wir freuen uns über kontroverse Diskussionen, die gerne auch mal hitzig geführt werden dürfen. Beleidigende, grob anstößige, rassistische und strafrechtlich relevante Äußerungen und Beiträge tolerieren wir nicht. Bitte achte darauf, dass du keine Texte veröffentlichst, für die du keine ausdrückliche Erlaubnis des Urhebers hast. Ebenfalls nicht erlaubt ist der Missbrauch der Webangebote unter t3n.de als Werbeplattform. Die Nennung von Produktnamen, Herstellern, Dienstleistern und Websites ist nur dann zulässig, wenn damit nicht vorrangig der Zweck der Werbung verfolgt wird. Wir behalten uns vor, Beiträge, die diese Regeln verletzen, zu löschen und Accounts zeitweilig oder auf Dauer zu sperren.

Trotz all dieser notwendigen Regeln: Diskutiere kontrovers, sage anderen deine Meinung, trage mit weiterführenden Informationen zum Wissensaustausch bei, aber bleibe dabei fair und respektiere die Meinung anderer. Wir wünschen Dir viel Spaß mit den Webangeboten von t3n und freuen uns auf spannende Beiträge.

Dein t3n-Team

U123

Wo ist dein Problem mit der Werbung bei YT ?.
Firefox installieren ublock Addon runterladen fertig. Bei mir gibt es jedenfalls keine Werbung.

Antworten
Thomas

Danke für den Tipp. Muss man nur erlauben, auch in privaten privaten Fenstern auszuführen. Dann scheint es mit YT zu klappen. Was mich diese permanente WIX-Werbung genervt hat.

Antworten
dennis

Dämlicher Kommentar. Nicht jeder nutzt den Firfox und es wird mehr über die YT-App geschaut, als über einen Browser. Wo ist also das Problem? Ganz einfach, steht im Artikel….

Antworten
U123

Der Kommentar ist ist dämlich. Dämlich ist es Google Chrome zu benutzen und sich dann darüber zu beschweren mit Werbung zugemüllt zu werden. Die einzigste mir bekannte Lösung ist halt FF mit Addons.

Titus von Unhold

Wer sich die Spionagesoftware von Google noch selbst auf sein Endgerät holt, hat sie sowieso nicht alle. Wer trotzdem nciht verzichten will, kann entsprechende Adblocker auf dem Endgerät betreiben, oder in seinem Netzwerk.

Chriss Ewe

Seit 4 Wochen haben wir einen neuen LG OLED TV. Hier langt YouTube ordentlich hin.
Bei nahezu jedem Videowechsel wird Werbung eingeblendet, sehr oft mitten im Stream.
Es schaut so aus, als wolle man die Couch Potatos zu einem Abo zwingen!
Wirklich unerträglich!

Antworten
Mike

Guter Kommentar, den ich so teilen würde. Grundsaetzlich empfinde ich Bewegtbildwerbung, auf die man als Nutzer keinen Einfluss hat, immer nervig. Auch auf Webseiten, da die durch Werbung aus Werbenetzwerken zum Teil echt langsam wird. Deshalb würde ich eine Revolution im Werbebereich unterstützen.

Antworten
Muzo Kerbela

Ich bezahle für internet 49.90eur und konnte einmal ein musik zu ende hören andauernd Reklame in ein Lied 3mal 5sek. Ist no go
Muss ich mir das Reklame reinziehen oder kann ich auch dadrauf verzichten
Imail.kommt auch schon Reklame.

Antworten

Melde dich mit deinem t3n Account an oder fülle die unteren Felder aus.

Bitte schalte deinen Adblocker für t3n.de aus!
Hallo und herzlich willkommen bei t3n!

Bitte schalte deinen Adblocker für t3n.de aus, um diesen Artikel zu lesen.

Wir sind ein unabhängiger Publisher mit einem Team von mehr als 75 fantastischen Menschen, aber ohne riesigen Konzern im Rücken. Banner und ähnliche Werbemittel sind für unsere Finanzierung sehr wichtig.

Schon jetzt und im Namen der gesamten t3n-Crew: vielen Dank für deine Unterstützung! 🙌

Deine t3n-Crew

Anleitung zur Deaktivierung
Artikel merken

Bitte melde dich an, um diesen Artikel in deiner persönlichen Merkliste auf t3n zu speichern.

Jetzt registrieren und merken

Du hast schon einen t3n-Account? Hier anmelden

oder
Auf Mastodon teilen

Gib die URL deiner Mastodon-Instanz ein, um den Artikel zu teilen.

Anzeige
Anzeige