James Webb: Neue Bilder könnten helfen, eines der größten Rätsel des Universums zu lösen
Das James-Webb-Teleskop hat kürzlich Bilder einer Typ-1a-Supernova mit dem Namen SN H0pe eingefangen. Ein besonderes Merkmal dieser Aufnahmen ist der Gravitationslinseneffekt, der die Supernova gleich zweimal zeigt.
Die Typ-1a-Supernova entsteht, wenn ein Weißer Zwerg, ein kompakter Überrest eines Sterns, Material von einem Begleitstern aufnimmt oder mit einem anderen Weißen Zwerg verschmilzt und dabei eine kritische Masse überschreitet, was eine massive Explosion zur Folge hat.
In einem Artikel auf Big Think erläutert der Astrophysiker Ethan Siegel, dass diese Bilder eine Schlüsselrolle bei der Lösung eines langanhaltenden kosmischen Rätsels spielen könnten: der Hubble-Spannung.
So kann die Supernova helfen, das Problem mit der Hubble-Spannung zu klären
Die Hubble-Spannung bezieht sich auf eine andauernde Diskrepanz in den Messungen der Hubble-Konstante, die die Ausdehnungsrate des Universums repräsentiert. Es gibt zwei primäre Methoden zur Messung dieser Konstante – die Lokale Messung und der Kosmische Distanzleiter -, die jeweils unterschiedliche Werte ergeben.
Diese Unstimmigkeit könnte auf unbekannte physikalische Phänomene hinweisen, die das Potenzial haben, unser Verständnis des Universums zu erweitern. Bis jetzt bleibt die Hubble-Spannung ein wichtiges, ungelöstes Rätsel in der Kosmologie, und der Grund für die unterschiedlichen Ergebnisse der beiden Messmethoden ist weiterhin unklar.
Um dieses Problem anzugehen, planen Forscher nun, die Typ-1a-Supernova als Messinstrument zur Neuberechnung der Hubble-Konstante zu verwenden. Die Konstanz der Helligkeit dieser Supernovae macht sie zu einem zuverlässigen Messwerkzeug, das entscheidende Einsichten in die Ausdehnungsrate des Universums und somit auch in die Hubble-Spannung liefern könnte.
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Darum ist SN H0pe so interessant für das Problem
Die Supernova SN H0pe zieht aufgrund ihrer Einzigartigkeit besondere Aufmerksamkeit auf sich, denn sie ist die zweitfernste Typ-1a-Supernova, die bislang entdeckt wurde. Ihre Entfernung, kombiniert mit dem starken Gravitationslinseneffekt, der ihre Bilder verdoppelt, bietet den Forschern eine Fülle an Informationen, die über das normale Maß hinausgehen.
Die zusätzlichen Daten könnten entscheidend sein, um präzisere Messungen der Ausdehnungsrate des Universums zu ermöglichen. Obwohl frühere Anstrengungen, die Diskrepanz zu lösen, noch nicht vollständig erfolgreich waren, besteht die Hoffnung, dass die durch SN H0pe gewonnenen Erkenntnisse eines Tages helfen könnten, die verschiedenen Messungen in Einklang zu bringen und somit Licht in das Dunkel der Rätsel der Hubble-Spannung zu bringen.