Anfang 2023 ist ChatGPT durchgestartet und seit dem Hype darum beschäftigt sich die halbe Welt damit, wie künstliche Intelligenz die Arbeitswelt verändern wird. Das US-Magazin The Atlantic schrieb sogar, dass Prompting, also die Formulierung smarter Befehle für eine generative KI, der „wichtigste Skill des Jahrhunderts“ sei.
Inzwischen ist der Hype abgeflacht und viele Berufstätige merken, dass ChatGPT doch nicht so stark wie erwartet den Weg in den Arbeitsalltag gefunden hat. Auch Bill Gates weiß noch nicht, wie er das Beste aus KI herausholt. In einem Jahresrückblick auf Gates Notes hat der Microsoft-Gründer sich zur Zukunft der KI geäußert.
Der Tech-Milliardär bekräftigt darin, dass KI eine revolutionäre Technologie sei, und sagt voraus, dass sie in Ländern wie den USA in etwa 18 bis 24 Monaten in großem Umfang zum Einsatz kommen wird. Dennoch gab Gates im gleichen Atemzug zu verstehen, dass er selbst noch nicht alles verstanden habe, wenn es darum gehe, KI in seinem Arbeitsalltag zu nutzen.
Bill Gates‘ Gewohnheiten erschweren KI-Nutzung
Er habe 2023 zum ersten Mal eine KI für seine Arbeit genutzt, gibt aber auch zu, dass es ihm noch oft schwerfalle, die Technologie richtig anzunehmen. „Wenn ihr noch nicht herausgefunden habt, wie ihr KI am besten nutzen könnt, seid ihr nicht allein“, schreibt der Microsoft-Gründer.
Er habe gedacht, er würde KI-Tools für die Strategieüberprüfungen der Stiftung in diesem Jahr nutzen, um Hunderte von Seiten an Briefing-Material zusammenzufassen, so Bill Gates. „Aber alte Gewohnheiten lassen sich nur schwer ablegen und so habe ich mich auf die gleiche Weise vorbereitet wie immer“, schreibt er. „Wir stehen gerade erst am Anfang dieses Übergangs. Dies ist eine aufregende und verwirrende Zeit.“
Gates bekräftigt, dass seine Arbeit immer auf einem Kerngedanken basiert habe: „Innovation ist der Schlüssel zum Fortschritt.“ KI sei dabei, die Innovationsgeschwindigkeit nochmals deutlich zu beschleunigen. Die Menschheit müsse Schritt halten, um das volle Potenzial zu verstehen und positiv einzusetzen.
“Die Menschheit muss Schritt halten” ist doch das schlimmste, was man in dem Kontext sagen kann. Denn es ist ein Eingeständnis, dass wir bereits der Technologie hinterherlaufen, und wir uns damit selbst die Freiheit nehmen zu entscheiden, was wir lassen und was wir machen. Husch, hinterher sonst ist es zu spät …