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Binance, Coinbase und Bison: Wie steht es um die Liquidität der Kryptobörsen?

Abverkauf statt Kauflaune: Wenn es auf dem Kryptomarkt schlecht läuft, bekommen das auch Kryptodienstleister zu spüren. Eine Entlassungswelle hat mehrere Exchanges erfasst. Wie geht es den anderen Kryptobörsen?

4 Min. Lesezeit
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Nach Krypto-Crash: Wie geht es Börsen für digitale Assets? (Foto: Rawpixel.com/Shutterstock)

Um über 70 Prozent ging der Bitcoin-Preis seit November nach unten. Es ist der viertgrößte Crash der ersten und erfolgreichsten Kryptowährung. Andere Token verzeichneten deutlich höhere Verluste. Gehandelt werden Kryptowährungen wie Bitcoin, Ether oder Ripple auf dezentralen oder zentralen Kryptobörsen.

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Besonders zentrale Anbieter für Dienstleistungen auf dem Kryptomarkt stehen gerade unter Beobachtung. Ein Auslöser für den drastischen Kursrutsch Mitte Juni waren die Zahlungsschwierigkeiten des Kryptoverleihers Celsius. Die Firma bot Kredite mit Krypto-Assets an, fror allerdings seit dem 13. Juni alle Kund:innenengelder ein. Als Grund gab die Firma „extreme Marktbedingungen“ an und dass der Auszahlungsstopp dazu diene, langfristig den eigenen Zahlungspflichten nachzukommen, hieß es im Blogbeitrag des Unternehmens.

Wie ist die Lage bei großen Kryptobörsen?

Kryptobörsen generieren ihre Umsätze aus den Gebühren, die Kund:innen für den Handel von digitalen Assets zahlen. Manchmal dienen auch sogenannte Spreads, also Differenzen zwischen Ein- und Verkaufspreisen als Einnahmequellen. Für alle Kryptobörsen gilt aber: Wird weniger gehandelt, fällt ihre Haupteinnahmequelle weg.

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Während der Krypto-Hype-Phase im vergangen Jahr mussten sich die Anbieter darum keine Sorgen machen. Der Wert des Gesamtmarktes stieg von einer auf drei Billionen US-Dollar im Jahr 2021. Nach den Kurseinbrüchen im Mai und Juni befinden sich die Preise für Krypto-Assets jedoch wieder auf einem ähnlich tiefen Stand wie im Januar 2021. Manche Expert:innen befürchten, dass uns eine anhaltende Tiefphase bevorsteht, was den Kryptobörsen stark zusetzen könnte.

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Coinbase: 18 Prozent der Belegschaft müssen gehen

Einige große Unternehmen aus der Branche stellen sich bereits auf einen andauernden Krypto-Winter ein. Die Kryptobörse Gemini entlässt zehn Prozent ihres Personals und beim Kryptokreditgeber Blockfi müssen 20 Prozent der Mitarbeiter:innen gehen.

Auch die große Kryptobörse Coinbase entlässt knapp ein Fünftel ihrer Belegschaft, wie CEO Brian Armstrong verkündete. Auf t3n-Anfrage wollte sich das Unternehmen nicht dazu äußern, inwieweit sich die Entlassungen auf das deutschsprachige Team der amerikanischen Börse auswirken und ob mit Liquiditätsengpässe zu befürchten sind.

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Bitpanda: Sparen und auf bessere Zeiten hoffen

Auch die Kryptobörse Bitpanda aus Österreich bekommt die geringere Trading-Laune zu spüren. Im Gegensatz zu anderen Unternehmen in der Kryptobranche sei Bitpanda allerdings „ein finanziell gesundes Unternehmen“, heißt es in einem Statement des Startups. „Wir haben uns nie in einer ‚Wachstum um jeden Preis‘-Phase befunden, wir haben immer auf die Ressourcen des Unternehmens geachtet und wir sind nicht übermäßig mit Marketingverpflichtungen oder massiven Sponsorings belastet“, heißt es in dem Statement weiter.

Mitarbeiter:innen entlassen habe das Trading-Startup noch nicht und tue alles dafür, ihre über 1.000 Mitarbeiter:innen zu halten. Trotzdem sei man in Wien darauf bedacht, Kosten zu sparen und „alle nicht unbedingt notwendigen Ausgaben einzustellen“. Während des „Marktabschwunges“ will sich Bitpanda „auf das Wesentliche konzentrieren“ und auf eine bessere Marktstimmung einstellen, so das Statement.

Bison: Kurzfristige Anpassungen für langfristiges Wachstum

Entlassungen habe es auch bei der Börse Stuttgart nicht gegeben. „Im Gegenteil: Wir bauen unser Team gezielt weiter aus und wollen die besten Köpfe für uns gewinnen“, sagt Chief Digital Officer Ulli Spankowski. Kund:innen können über die App Bison der Börse Stuttgart Kryptowährungen handeln. „Natürlich haben die aktuellen Marktentwicklungen einen gewissen Einfluss und können Anpassungen bei geplanten Aktivitäten nach sich ziehen“, so Spankowski. Da ihr Engagement auf dem Kryptomarkt aber langfristig ausgerichtet sei, legten die Stuttgarter „weiterhin gezielt Grundlagen für weiteres strukturelles Wachstum“.

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Zuletzt sei mit der Krypto-App sogar etwas mehr gehandelt worden als in den vergangenen Wochen. „Die Zahl der aktiven Nutzer bei Bison steigt weiter, allerdings hat sich das Wachstumstempo verlangsamt“, sagt der Digital-Chef.

Anders als beim Kryptoverleiher Celsius, der alle Kund:innenengelder einfrieren musste, werde es bei Bison keine Auszahlungsprobleme geben, versichert Spankowski. „Die Verwahrung der bei Bison erworbenen oder eingezahlten Kryptowährungen übernimmt treuhänderisch eine Tochter der Gruppe Börse Stuttgart.“ Einen Verleih der Assets an Dritte gebe es nicht.

Binance: Investitionen für das Wachstum der Branche

Ähnlich selbstbewusst gibt sich die große Kryptobörse Binance. Statt Entlassungen wie beim Konkurrenten Coinbase gäbe es neue Einstellungen – über 2.000 Stellen seien ausgeschrieben. „Wir sehen diesen Moment als Gelegenheit, Zugang zu einigen der besten Talente der Branche zu erhalten“, sagt Deutschland-Chef Michael Wild. Seit fünf Monaten leitet der Frankfurter das Geschäft von Binance in Deutschland, der Schweiz und Österreich. In Frankfurt will Binance auch bald ein physisches Büro aufbauen, in dem mehr als 40 Vollzeit-Mitarbeiter:innen arbeiten sollen.

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„Wir bauen unser Team weiter aus und tätigen Investitionen, die zum Wachstum der Branche und des Ökosystems beitragen.“ – Michael Wild, Deutschlandchef von Binance

„Wir haben einen langen Bullenmarkt erlebt“, sagt Wild. „Im aktuellen Bärenmarkt kann sich die Branche ausbalancieren und reifen.“ Neue Strategien würden sich auch viele Binance-Kund:innen suchen. „Neben Kunden, die neue Positionen aufbauen oder umschichten, sehen wir aber natürlich auch Kunden, die ihre Positionen liquidieren. Allerdings wirkt sich das nicht negativ auf unser Handelsvolumen aus“, sagt der Deutschlandchef.

Zahlungsschwierigkeiten schließt er auch in langanhaltenden Tiefphasen auf dem Kryptomarkt aus. „Damit dies nicht nur ein leeres Versprechen ist, steht die Herstellung der Compliance gerade an oberster Stelle“, sagt Michael Wild. Entsprechende Einheiten gebe es in Österreich, den Niederlanden und der Schweiz bereits. Eine „regulatorisch konforme Einheit“ sei auch in Deutschland gerade im Aufbau.

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