Es ist eine der größten diesjährigen Erstrundenfinanzierungen in Deutschland. Auch in der Biotech-Branche gab es noch nie zuvor eine Finanzierung mit einem solch großen Volumen. Das in Duisburg ansässige Unternehmen Emergence Therapeutics gab den Abschluss einer Serie-A-Finanzierungsrunde am 7. Dezember 2021 bekannt. Angeführt wird das 87 Millionen Euro schwere Investment von Pontifax Venture Capital aus Israel.
Mit den frischen Gelder will das Biotech-Unternehmen sein wichtigstes Produkt weiter ausbauen. ETx-22, ein Antikörper-Wirkstoff-Konjugat (ADC) zur Behandlung von Krebserkrankungen, soll bis zum klinischen Machbarkeitsnachweis optimiert werden, um eine noch höhere Wirksamkeit zu erreichen und die Toxität zu minimieren. Außerdem sollen zusätzliche ADC-Programme vorangetrieben werden.
Krebszellen können gezielter zerstört werden
Mit einem verbesserten therapeutischen Index ist eine höhere Dosierung und somit auch höhere Wirksamkeit von ETx-22 möglich. Das Konjugat wird zunächst für Blasen- und dreifach-negativen Brustkrebs entwickelt. Dazu kommen außerdem Eierstock- und Lungenkrebs sowie Tumore im Kopf- und Halsbereich.
„Der Abschluss dieser deutlich überzeichneten Runde ermöglicht es Emergence, seine Strategie umzusetzen, ein dominanter ADC-Entwickler zu werden. Der ADC-Raum hat sich in den letzten zehn Jahren erheblich weiterentwickelt und unser Ansatz, proprietäre Technologien mit klinisch validierten Zielen zu verbinden, sollte es uns ermöglichen, bahnbrechende Krebsmedikamente zu entwickeln“, sagte Jack Elands, CEO von Emergence Therapeutics, bei der offiziellen Verkündung des Deals.
Antikörper-Wirkstoff-Konjugate sind einer der vielversprechendsten Bereiche in der Krebsforschung. Mithilfe der Antikörper wir das Zellgift auf direktem Wege zum Tumor gebracht. So sollen Krebszellen noch gezielter zerstört werden und im Optimalfall sorgt diese Behandlung für weniger Nebenwirkungen, als es beispielsweise bei einer Chemotherapie der Fall wäre.