Don’t drink and drive: E-Roller-Betreiber Bird führt Nüchternheits-Test ein
Trotz der hohen Unfallzahlen kommen immer noch Menschen auf die Idee, betrunken E-Scooter zu fahren. 2019 während des Oktoberfests wurden 254 betrunkenen Fahrer:innen die Führerscheine abgenommen. Auch letztes Jahr waren in 18,3 Prozent der Unfälle mit E- Scootern Alkohol im Spiel und die häufigsten Verletzungen nach einem Roller-Sturz sind Kopfverletzungen. Eine Helmpflicht lehnen die Betreiber:innen mit Blick auf sinkende Gewinne aber ab. In Sachen Alkohol am E-Scooter-Lenker machen sie hingegen einen eigenen Vorschlag: Ein Selbsttest soll die alkoholisierten Kund:innen von der Fahrt abhalten. Der kalifornische Betreiber Lime verlangt schon seit 2019 die Bestätigung, dass der oder die Fahrer:in nüchtern ist. Vor dem Start muss man das Wort „YES“ eintippen.
Bird, das in 50 verschiedene europäische Städte expandieren will, zieht jetzt nach und hat ebenfalls einen Nüchternheits-Test eingeführt. Wer zwischen 22 und 4 Uhr den Roller benutzen möchte, muss eine kleine Aufgabe lösen, nämlich das Wort „SAFE“ korrekt eingeben. Die neue Funktion heißt „Safe Start“. Zwar seien sicher auch betrunkene Personen in der Lage, vier Buchstaben in korrekter Reihenfolge einzugeben, aber sie könnten sich so noch einmal besinnen, ob sie nicht doch lieber ein Taxi nehmen möchten.
Bei der Funktion „Safe Start“ geht es letztendlich um den Selbst-Check. Der oder die Fahrer:in soll eine Pause machen und reflektieren, ob er tatsächlich in der Lage ist, den Roller zu steuern und ob er das Risiko eines Unfalls eingehen möchte. Brad Bao, Co-Gründer von Lime, sprach 2019 von der Entwicklung von Sensoren, die Unregelmäßigkeiten in der Fahrt erkennen sollen. Seitdem war von dem Vorhaben nichts mehr zu hören. Trotzdem klingt diese Funktion, als sei sie effektiver darin, Betrunkene vom Roller zu holen, als der Selbst-Check.