Bitcoin-Scam: Über eine halbe Milliarde Dollar Strafe – und der Betrüger ist weg
Bitcoin-Scam ist in den vergangenen Jahren immer dann eine lukrative Angelegenheit gewesen, wenn steigende Kurse die Gier potenzieller Investoren befeuern. Nicht immer sind die Scammer allerdings erfolgreich. Bei der großangelegte Hacker-Attacke im Sommer, als Krypto-Scammer die Twitter-Konten zahlreicher Prominenter wie Barack Obama, Elon Musk oder Kanye West kaperten, ergatterten sie „nur“ 400 Bitcoins. Da hat der Brite Benjamin Reynolds vor vier Jahren deutlich mehr abgeräumt – was ihn jetzt teuer zu stehen kommt.
Bitcoin-Scam: Über 1.000 Investoren abgezockt
In den Monaten Mai bis Oktober 2017 soll Reynolds potenziellen Bitcoin-Investoren insgesamt 22.190 Bitcoins aus der Tasche gezogen haben. Wert zum damaligen Zeitpunkt: 143 Millionen Dollar. Weltweit soll Reynolds über 1.000 Investoren abgezockt haben, darunter mindestens 169 in den USA, wie die Nachrichtenagentur Bloomberg berichtet. Ein Bezirksgericht in den USA hat Reynolds jetzt wegen Bitcoin-Betrugs verurteilt, wie die Regulierungsbehörde für Future- und Optionsmärkte in den USA, Commodity Futures Trading Commission (CFTC), mitteilt. Die CFTC hatte Reynolds im Januar 2019 verklagt.
Neben den 143 Millionen Dollar Schadensersatz, die Reynolds den betrogenen Investoren zurückzahlen müsse, hat das US-Gericht dem Briten auch noch eine Zivilstrafe in der Höhe von 429 Millionen Dollar aufgebrummt. Insgesamt muss Reynolds wegen seiner Scam-Masche 571 Millionen Dollar zahlen. Allerdings ist nicht ganz klar, ob dieser dem auch nachkommt. Denn laut CFTC sei Reynolds bei der Urteilsverkündung Anfang März nicht aufgetaucht und habe sich seitdem auch nicht gemeldet. Die Behörde warnt daher die Betrogenen, dass diese womöglich ihr Geld nicht wiedersehen würden.
Giveaway-Scam: Gier und Gutgläubigkeit
Scammer setzen bei ihrer Betrugsmasche auf die Gier und Gutgläubigkeit ihrer potenziellen Opfer, die sie freilich noch eigens anheizen. So versprechen manche Betrüger, dass man ihnen nur schnell eine bestimmte Anzahl Bitcoins an eine bestimmte Adresse zuschicken brauche. Die Investoren, so die Behauptung, würden dann – zum Beispiel – die doppelte Anzahl an Bitcoins zurückbekommen. Freilich nur, wenn sie umgehend handelten, also nicht lange nachdenken können. Auf einen solchen Giveaway-Scam mit einem gefälschten Twitter-Account von Elon Musk war zuletzt ein Kölner Bitcoin-Besitzer hereingefallen – und hatte dabei 500.000 Euro verloren.
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