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Bitcoin-Schürfer beleben Kohlekraftwerk in den USA wieder

Was Kritiker schon länger befürchten, tritt in den USA nun ein: In Montana wird ein Kohlekraftwerk wiederbelebt, um Bitcoin-Mining zu ermöglichen.

Von Christian Bernhard
2 Min.
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Kryptowährung hält (nicht nur) in den USA fossile Kraftwerke am Leben. (Symbolbild: Shutterstock / Gary Whitton)

Das Kohlekraftwerk Hardin im US-Bundesstaat Montana stand eigentlich vor dem Aus. Doch nun nutzt ein Unternehmen den Strom, um neue Bitcoin zu schürfen. Wie der Guardian berichtet, schien die 115-Megawatt-Anlage Hardin nach vielen Jahren finanzieller Verluste als eines der wenigen verbliebenen Kohlekraftwerke des Bundesstaates dem Untergang geweiht.

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Da es an Kunden mangelte, wurde es im Jahr 2020 nur noch 46 Tage in Betrieb genommen. „Wir haben nur darauf gewartet, dass dieses Ding stirbt“, so Anne Hedges, Co-Direktorin des Montana Environmental Information Centers. „Sie hatten Probleme und wollten schließen. Und dann kam diese Kryptowährungsfirma daher.“

CO2-Ausstoß steigt um mehr als 5.000 Prozent

Laut Guardian sicherte sich 2020 die amerikanische Bitcoin-Mining-Firma Marathon den Strom aus Hardin und errichtete in der Nähe des Kraftwerks ein Datenzentrum mit mehr als 30.000 Spezialrechnern. Als die Bitcoin-Schürfer ihre Arbeit aufnahmen, erwachte Hardin wieder zum Leben: Die Kessel liefen im Jahr 2021 an 236 Tagen heiß. In Folge stieg der CO2-Ausstoß des Kohlekraftwerks im zweiten Quartal 2021 im Vorjahresvergleich mit 187.000 Tonnen Kohlendioxid um mehr als 5.000 Prozent.

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Die Wiederinbetriebnahme des fossilen Kraftwerks Hardin stellt keine Ausnahme dar. Unter anderem liefert nun auch ein Kraftwerk im Bundesstaat New York wieder Strom – für Kryptowährungen. Einige US-Staaten bieten Krypto-Mining-Firmen sogar Steuererleichterungen an mit der Begründung, die Industrie schaffe Arbeitsplätze. Und so lassen sich derzeit auch in Pennsylvania und Kentucky Bitcoin-Schürfer nieder, um dort Strom von veralteten Kohlekraftwerken zu beziehen

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„Erhebliche umweltökonomische Kosten“

Als „schreckliche Wendung der Ereignisse“ bezeichnet die Umweltschützerin Hedges den Fall Hardin gegenüber dem Guardian. „Dies rettet nicht etwa alte Damen vor dem Erfrieren, es soll ein paar Menschen bereichern und gleichzeitig das Klima für uns alle zerstören.“ Sie mahnt: „Wenn Sie sich Sorgen um den Klimawandel machen, sollten Sie nichts mit Kryptowährungen zu tun haben.“

So sieht das auch Benjamin Jones, Spezialist für Ökonomie natürlicher Ressourcen an der Universität von New Mexico, der zum Guardian sagte: „In einer Zeit, in der wir solche Emissionen reduzieren sollten, fügen Kohle- und Erdgaskraftwerke, die für das Krypto-Mining verwendet werden, der Atmosphäre noch mehr Kohlenstoff zu.“ Die fortgesetzte oder gar zunehmende Nutzung von Strom aus fossilen Brennstoffen verursache „erhebliche umweltökonomische Kosten für die Gesellschaft.“

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