Bluetooth im All: Satellitennetzwerk soll Milliarden Geräte erreichen

Bluetooth steigt ins All auf. (Foto: Shutterstock)
Eigentlich beläuft sich die effektive Reichweite einer zuverlässigen Bluetooth-Verbindung je nach Sendeleistung, verwendetem Funkfrequenzspektrum und übertragener Datenmenge auf einige Meter bis zu wenigen Kilometern. Dennoch hat sich das US-Startup Hubble Network vorgenommen, Milliarden Bluetooth-Geräte auf der Erde über ein satellitengestütztes Netzwerk zu erreichen.
Dabei setzt Hubble Network auf eine Konstellation aus 300 Satelliten im Orbit. Diese sollen künftig Echtzeitdaten an Geräte mit einem Bluetooth-Low-Energy-Chip schicken können. Ziel ist es, über eine Milliarde Geräte in das Netzwerk einzubinden, wie Techcrunch berichtet.
Um die Geräte auf der Erde überhaupt erreichen zu können, wende das Unternehmen „technische Tricks“ an, wie Techcrunch den Hubble-Network-CEO Alex Haro zitiert. Dazu gehört etwa das Verringern der Bitrate, also die Menge der Daten, die pro Sekunde geschickt und empfangen wird.
Darüber hinaus sollen die Satelliten über Hunderte Antennen verfügen. Damit soll sich jeder einzelne Satellit mit Millionen von Bluetooth-Geräten verbinden können. Man könne sich die Technologie dahinter wie eine Art riesige Lupe vorstellen, dank der die Satelliten die schwachen Funksignale der Bluetooth-Chips empfangen könnten, so Haro.
Dadurch werde die Bluetooth-Reichweite auf rund 1.000 Kilometer erhöht. Das entspreche etwa dem Zehnfachen der mit einem Netzwerk auf der Erde theoretisch möglichen Reichweite.
Ein solches Bluetooth-Netzwerk könnte für verschiedene Anwendungsfälle interessant sein, etwa in der Industrie, der Landwirtschaft, für Lieferfirmen oder Smarthome-Geräte. Hubble Network geht davon aus, dass sein Netzwerk – ist es erst einmal am Start – Firmen anregen werde, weitere Anwendungen und Geräte dafür zu entwickeln, wie Golem schreibt.
Der Startschuss für das Netzwerk soll im Januar 2024 erfolgen, wenn die ersten vier Satelliten an Bord einer SpaceX-Rakete in den Orbit gebracht werden. Mit diesen Satelliten ist dann zwar schon eine weltweite Abdeckung möglich, das Senden und Empfangen von Updates würde aber bis zu sechs Stunden dauern.
Innerhalb der kommenden zweieinhalb Jahre soll das Satellitennetzwerk auf zunächst 68 Satelliten erweitert werden. Dann sei ein Update-Zeitraum von 15 Minuten realistisch – für die meisten Anwendungsfälle völlig ausreichend, so Haro. Wann alle 300 Satelliten im Orbit kreisen werden, ist noch unklar.
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