US-Börsenaufsicht rückt Kryptos auf den Leib: Die meisten seien „Wertpapiere“
Mehrere Entscheidungen der US-Börsenaufsicht SEC machen deutlich, dass sie sich immer intensiver mit dem Kryptomarkt auseinandersetzt. Vergangene Woche hat die SEC erklärt, dass bestimmte Staking-Dienstleistungen von Kryptobörsen gegen die Wertpapiergesetze verstoßen.
„Das sollte wirklich jeden auf diesem Markt aufmerksam machen“
Kraken, eine der Börsen, wurde aufgefordert, ihr Staking-Programm einzustellen. Die Entscheidung sorgte für Aufruhr in der Branche: Coinbase, die größte Kryptobörse in den USA, stellte sofort klar, dass es sich bei den eigenen Staking-Produkten nicht um Wertpapiere handelt.
Brian Armstrong, CEO von Coinbase Global, hat am Montag in einem Tweet angekündigt, dass sein Unternehmen beabsichtigt, sich zu wehren, sollte der eigene Staking-Dienst ebenfalls von der SEC ins Visier genommen werden.
Klar ist: Das SEC-Auge ist geschärft. „Das sollte wirklich jeden auf diesem Markt aufmerksam machen“, sagte Gary Gensler, Vorsitzender der Securities and Exchange Commission (SEC), nach der Kraken-Entscheidung gegenüber CNBC.
SEC-Position stellt vieles infrage
Lange Zeit haben Kryptofirmen darüber diskutiert, was die SEC regulieren könnte, und sich darauf konzentriert, welche Token „Wertpapiere“ seien. Was die SEC jetzt deutlich gemacht hat, ist: Jede Vereinbarung eines Kryptounternehmens, durch die Investor:innen eine Rendite für das Halten ihres Vermögens ausgezahlt bekommen, unterliegt ihrer Regulierung.
Die Position der SEC stellt viele Programme, die von Kryptobörsen und Kreditgebern angeboten werden, infrage. „Die Etiketten spielen keine Rolle“, sagte Gensler. „Ob Sie es ‚Lending‘ nennen, ob Sie es ‚Earn‘ nennen, ob Sie es ‚Yield‘ nennen … das spielt keine Rolle“, sagte er und hakte damit einige Begriffe ab, die rund um Kryptoprodukte verwendet werden.
„Wertpapier-Frage“ steht schon länger im Raum
Die Frage, welche Token Wertpapiere sind, geistert bereits seit einer Weile durch den Kryptomarkt. Ein Gerichtsverfahren zwischen der SEC und Ripple, dem Emittenten der XRP-Token, läuft bereits seit drei Jahren. Ein Urteil wurde noch nicht gesprochen.
Gensler warnte auch Kryptoinvestor:innen. „Wenn jemand seine Token nimmt und sie auf diese Plattform überträgt, kontrolliert die Plattform sie, und raten Sie mal, was passiert, wenn sie bankrott geht? Sie stehen in der Schlange vor dem Insolvenzgericht“, sagte er in dem Interview.