Nach Kraken-Konflikt: Cardano-Gründer Charles Hoskinson traut Regierungen alles zu
In einem neuen Video, seiner bevorzugten Kommunikationsform, hat sich Hoskinson zum Vorgehen der US-Börsenaufsichtsbehörde SEC gegen die Krypto-Staking-Dienste der Kraken-Börse geäußert. Er geht davon aus, dass der inzwischen beigelegte Konflikt eine „größere nationale Diskussion über das Thema“ erzwingen werde.
Struktur des Staking-Angebots entscheidend
Kraken war letztlich eingeknickt und hatte sich mit der SEC auf die Zahlung einer Geldstrafe in Höhe von 30 Millionen US-Dollar und die Entfernung des Staking-Angebots von seiner Plattform geeinigt. Das sei zwar nicht schön, würde aber nicht darauf schließen lassen, dass die SEC Coins wie ADA nun als Wertpapiere einstufen würde, sobald sie das Staking ermöglichen.
Vielmehr gehe es seiner Ansicht nach vor allem um die Frage der Art und Weise, wie Kraken das Staking-Angebot für seine Kundinnen und Kunden strukturiert hatte:
Offensichtlich wird es jetzt eine nationale Diskussion über diese Dinge geben, vor allem jetzt, wo Kraken und andere beteiligt sind. Es hat nicht den Anschein, dass versucht wird, zu sagen: ‘Nun gut, die Einsatzmechanik macht den zugrunde liegenden Vermögenswert nun irgendwie zu einem Wertpapier.’
Sie werden wahrscheinlich eine Menge FUD [Furcht, Unsicherheit und Zweifel] auf Twitter, Reddit und anderen Seiten sehen, die sagen: ‘Na ja, wenn das Staking ein Wertpapier ist, muss das auch für den Basiswert gelten. Also ist Ether jetzt ein Wertpapier. Oder ADA ist jetzt ein Wertpapier’.
Um es ganz klar zu sagen: Man kann Weizen nehmen, der ein Rohstoff ist, oder Gold, einen Rohstoff, und ihn in eine Art Paket oder Struktur packen, bei der das Paket ein Wertpapier ist oder die Aktivität, die damit erfolgt, reguliert ist. Aber das macht Weizen oder Gold noch nicht zu einem Wertpapier. Es gibt also keine Transitivität, bei der aus dem, was man mit Aktienpools macht, auf ein Problem mit dem zugrunde liegenden Vermögenswert geschlossen werden könnte. Wir haben bisher noch keinen Versuch gesehen, dies zu tun.
Regierungshandeln unvorhersehbar
Ob Hoskinsons Zuversicht gerechtfertigt ist, wird sich zeigen. Immerhin hält er es für ebenso möglich, dass die US-Regierung unvorhersehbare Schritte einleiten könnte. So könnte sie es etwa versäumen, zwischen verschiedenen Staking-Technologien und -Konzepten zu unterscheiden. Hier gefällt Hoskinson vorrangig der Ethereum-Ansatz nicht, den er als Risiko identifiziert, das Cardano schaden könnte.
„Nun, natürlich sind Regierungen unberechenbar, Fakten und Umstände können sich ändern und wir sehen die Dinge genauso wie ihr, also werden wir diese Brücke überqueren, wenn sie kommt. Aber so wie es im Moment aussieht, ist das Ökosystem in Ordnung. Ich glaube also nicht, dass es ein Problem mit Cardano gibt, so wie es jetzt ist. Ich glaube nicht, dass es ein Problem mit unserem Staking-Modell gibt, so wie es ist.“