Anzeige
Anzeige
News

Abzocke mit Fifa Ultimate Team: Das soll wirklich hinter der PS4-Mining-Farm stecken

Die angebliche PS4-Kryptomining-Farm in der Ukraine, die in der vergangenen Woche für Schlagzeilen sorgte, soll eigentlich eine Bot-Farm für Fifa Ultimate Team sein.

2 Min.
Artikel merken
Anzeige
Anzeige

Fifa auf der Playstation. (Foto: Rokas Tenys/Shutterstock)

Der enorme Stromverbrauch, der von einer Lagerhalle in der ukrainischen Stadt Winnyzja ausging, hatte nicht nur die Versorgungssicherheit der Region ins Wanken gebracht, sondern auch den Geheimdienst auf den Plan gerufen. In der Lagerhalle fanden die Sicherheitskräfte 3.800 Playstation 4, 500 Grafikkarten und weitere Hardware. Dem Geheimdienst zufolge soll es sich um eine Kryptomining-Farm gehandelt haben, was mit den dafür eher ungeeigneten Konsolen schon ungewöhnlich wäre. Jetzt hat eine ukrainische Zeitung eine andere Erklärung gefunden.

Bot-Farm: Abzocke mit Fifa-Zocken

Anzeige
Anzeige

Bei ihren Recherchen stießen die Kolleg:innen der Zeitung Delo auf weitere Ungereimtheiten. Wenn die angeblichen Kryptominer schon PS4-Konsolen verwenden, warum dann solche in der Slim-Version und nicht Pro-Geräte, die statt 1,84 Teraflops bis zu 4,2 Teraflops schaffen und nur rund 100 Dollar mehr kosten. Außerdem entdeckten die ukrainischen Journalisten auf den Bildern Spielediscs. Marktbeobachter:innen bestärkten sie in der Annahme, dass es sich hierbei um eine Bot-Farm handeln dürfte, mit der die Betreiber:innen über das Spielen von Games (Grind) im Fifa-Modus Ultimate Team (Fut) Geld verdient haben.

Allein die Kosten für die Hardwareausstattung dürften derweil bis zu einer Million Euro betragen haben. Dazu sollen die Bot-Farmbetreiber:innen pro Monat Stromkosten in der Höhe von umgerechnet 200.000 bis 300.000 Euro verursacht haben. Entsprechend viel müssen sie mit ihrem Geschäft verdient oder zumindest Verdienste in einer solchen Höhe eingeplant haben.

Anzeige
Anzeige

Eine nicht näher benannte Quelle aus dem ukrainischen Geheimdienst soll den Spekulationen dann ein Ende gesetzt haben. Über die Spielekonsolen spielten Bots Fifa-Games, um auf eigens eingerichteten Konten In-Game-Währung in großer Anzahl zu produzieren. Diese virtuellen Münzen kann man dann dafür einsetzen, Pakete mit wertvollen Stars wie Lionel Messi zu kaufen. Dafür geben Spieler:innen sonst sehr viel reales Geld aus. Alternativ können auch die Konten inklusive In-Game-Währung selbst verkauft werden. Der Ultimate-Team-Schwarzmarkt ist jedenfalls groß.

Anzeige
Anzeige

EA verdient viel Geld mit Ultimate-Team-Modus

Und mit dem Modus nimmt Fifa-Entwickler Electronic Arts (EA) viel Geld ein. Einem Dokument zufolge, dass EA der US-Börsenaufsicht SEC zur Verfügung gestellt hat, rechnet der Spieleanbieter für 2021 mit einem Umsatz von 1,62 Milliarden US-Dollar für den Ultimate-Team-Bereich. Dieser umfasst neben Fifa auch Madden NFL und NHL. Der Fußballsektor dürfte aber den größten Anteil an diesen Umsätzen haben.

Die sogenannten Lootboxen, über die Spieler:innen etwa Fußballstars für ihr Ultimate Team kaufen können – Gewinnchance bei Topstars: rund ein Prozent –, sind immer wieder mit dem Vorwurf des Glücksspiels konfrontiert. In Belgien sind sie deshalb schon seit 2018 verboten. Zuletzt musste EA wegen dieses Vorwurfs 5,85 Millionen Dollar zahlen. Zudem sind im Frühjahr Informationen geleakt worden, die zeigen sollen, wie EA versucht, Gamer zum Kauf der Lootboxen zu bewegen. Etwa, indem die zur alternativen Geldbeschaffung notwendigen Spiele immer langweiliger werden.

Mehr zu diesem Thema
Fast fertig!

Bitte klicke auf den Link in der Bestätigungsmail, um deine Anmeldung abzuschließen.

Du willst noch weitere Infos zum Newsletter? Jetzt mehr erfahren

Anzeige
Anzeige
Schreib den ersten Kommentar!
Bitte beachte unsere Community-Richtlinien

Wir freuen uns über kontroverse Diskussionen, die gerne auch mal hitzig geführt werden dürfen. Beleidigende, grob anstößige, rassistische und strafrechtlich relevante Äußerungen und Beiträge tolerieren wir nicht. Bitte achte darauf, dass du keine Texte veröffentlichst, für die du keine ausdrückliche Erlaubnis des Urhebers hast. Ebenfalls nicht erlaubt ist der Missbrauch der Webangebote unter t3n.de als Werbeplattform. Die Nennung von Produktnamen, Herstellern, Dienstleistern und Websites ist nur dann zulässig, wenn damit nicht vorrangig der Zweck der Werbung verfolgt wird. Wir behalten uns vor, Beiträge, die diese Regeln verletzen, zu löschen und Accounts zeitweilig oder auf Dauer zu sperren.

Trotz all dieser notwendigen Regeln: Diskutiere kontrovers, sage anderen deine Meinung, trage mit weiterführenden Informationen zum Wissensaustausch bei, aber bleibe dabei fair und respektiere die Meinung anderer. Wir wünschen Dir viel Spaß mit den Webangeboten von t3n und freuen uns auf spannende Beiträge.

Dein t3n-Team

Melde dich mit deinem t3n Account an oder fülle die unteren Felder aus.

Bitte schalte deinen Adblocker für t3n.de aus!
Hallo und herzlich willkommen bei t3n!

Bitte schalte deinen Adblocker für t3n.de aus, um diesen Artikel zu lesen.

Wir sind ein unabhängiger Publisher mit einem Team von mehr als 75 fantastischen Menschen, aber ohne riesigen Konzern im Rücken. Banner und ähnliche Werbemittel sind für unsere Finanzierung sehr wichtig.

Schon jetzt und im Namen der gesamten t3n-Crew: vielen Dank für deine Unterstützung! 🙌

Deine t3n-Crew

Anleitung zur Deaktivierung
Artikel merken

Bitte melde dich an, um diesen Artikel in deiner persönlichen Merkliste auf t3n zu speichern.

Jetzt registrieren und merken

Du hast schon einen t3n-Account? Hier anmelden

oder
Auf Mastodon teilen

Gib die URL deiner Mastodon-Instanz ein, um den Artikel zu teilen.

Anzeige
Anzeige